Königreich beider Sizilien

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Das Königreich beider Sizilien (Regno delle Due Sicilie) war ein Staat in Süditalien. Es entstand am 08.12.1816 durch staatsrechtliche Vereinigung zweier bis dahin nur in Personalunion verbundener Königreiche, die beide aus historischen Gründen die Bezeichnung „Königreich Sizilien“ trugen, da sie in einer päpstlichen Bulle von Papst Clemens IV. aus dem Jahr 1265 als Königreich Sizilien diesseits und jenseits des Leuchtturms (Regnum Siciliae citra et ultra Pharum) bezeichnet wurden, wobei der Leuchtturm von Messina gemeint war.

Das jenseitige Königreich Sizilien („Regno di Sicilia ulteriore“) umfasste die Insel Sizilien mit der Hauptstadt Palermo, während das diesseitige Königreich Sizilien („Regno di Sicilia citeriore“) südliche Teile der Apenninhalbinsel mit der Hauptstadt Neapel umfasste, wobei dieses „Festland-Sizilien“ zur besseren Unterscheidung auch als Königreich Neapel bezeichnet wird.

Das Königreich beider Sizilien umfasste somit ganz Unteritalien und war bis zur Einigung Italiens der größte der italienischen Teilstaaten, allerdings auch der wirtschaftlich ärmste. Die Staatsform war seit 1816 die der absoluten Monarchie; erst am 29. Januar 1848 erhielt das Königreich eine Verfassung.

Das Königreich beider Sizilien bestand bis 1860, als es von Freischärlern unter Führung von Giuseppe Garibaldi erobert und mit dem neugeschaffenen Königreich Italien vereint wurde. Der letzte König Franz II. kapitulierte am 13.02.1861.