Kaffee

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Kaffee ist ein je nach Röstgrad braunes bis schwarzes, psychotropes, diuretisches, coffeinhaltiges Getränk, das aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen, den Samen der Frucht der Kaffeepflanze, und heißem Wasser hergestellt wird.

Röst- und Mahlgrad variieren je nach Zubereitungsart. Kaffee enthält das Vitamin Niacin. Die Bezeichnung „Bohnenkaffee“ bedeutet nicht, dass der Kaffee noch ungemahlen ist, sondern bezieht sich auf die Reinheit des Produkts (arabisch bunn „Kaffeebohnen“, bunaa „Kaffee“) und dient der Unterscheidung von Ersatzkaffee (aus Zichorien, Gerstenmalz usw.). Kaffee ist ein Genussmittel.

Die Kaffeebohnen werden aus Steinfrüchten verschiedener Pflanzenarten aus der Familie der Rubiaceae gewonnen. Die beiden wichtigsten Arten der Kaffeepflanze sind Coffea arabica (Arabica-Kaffee) und Coffea canephora (Robusta-Kaffee) mit vielen Sorten und Varietäten. Je nach Sorte und Anbauort gibt es unterschiedliche Qualitätsstufen. Kaffee wird in über 50 Ländern weltweit angebaut. Es existieren 124 wilde Kaffee-Arten, von denen etwa 60% als gefährdet gelten.

Geschichte[Bearbeiten]

Ursprungslegenden, Entdeckung und Etymologie[Bearbeiten]

Die Kaffeepflanze stammt aus Afrika. Nach einer Legende soll Mohammed die anregende Wirkung des Kaffees zuerst entdeckt haben, nachdem ihm der Engel Gabriel eine Tasse heißer, dunkler Flüssigkeit dargeboten habe. Laut u. a. Brockhaus wurde der Kaffee allerdings erst zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert entdeckt: Nach einer 1671 von Antonius Faustus Naironus (1636–1707) in seinem Buch De saluberrima potione cahve zu Papier gebrachten Legende soll im Jahr 1440 Hirten aus dem im Südwesten des heutigen Äthiopien liegenden Königreichs Kaffa aufgefallen sein, dass ein Teil der Ziegenherde, der von einem Strauch mit weißen Blüten und roten Früchten gefressen hatte, bis in die Nacht hinein munter umhersprang, während die anderen Tiere müde waren. Die Hirten (nach anderer Version ein jemenitischer Hirte) beklagten sich darüber bei Mönchen des nahe gelegenen Klosters. Als ein abessinischer Hirte (dessen Name oft mit Kaldi angegeben wird) selbst die Früchte des Strauchs probierte, stellte er bei sich eine belebende Wirkung fest. Bei Nachforschungen an der Grasungsstelle entdeckten die Mönche einige dunkelgrüne Pflanzen mit kirschenartigen Früchten. Sie bereiteten daraus einen Aufguss und konnten fortan bis tief in die Nacht hinein wach bleiben, beten und miteinander reden und sollen mit der Pflanze dann Handel getrieben haben. Andere Quellen besagen, der Hirte habe die im rohen Zustand ungenießbaren Früchte angewidert ins Feuer gespuckt, woraufhin Düfte freigesetzt wurden; so entstand die Idee des Röstens.

Es wird angenommen, dass die Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist. Dort wurde er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler in den Jemen auf der Arabischen Halbinsel. In der heute üblichen Zubereitungsart mit gerösteten, gemahlenen oder zerstampften und gekochten Bohnen wurde er dort aber wahrscheinlich erst ab der Mitte des 15. Jahrhunderts getrunken. Der Kaffeeanbau brachte Arabien eine Monopolrolle ein. Handelszentrum war die jemenitische Hafenstadt Mocha, auch Mokka genannt.

Vielen Völkern in den Regionen Äthiopiens, in denen der Kaffee wild wuchs, war er als Nutzpflanze früher unbekannt oder er wurde gänzlich anders zubereitet. Die Zubereitungsmethode und Kaffeetradition der Amharen ist wohl die bekannteste im Hochland von Äthiopien, wird aber erst seit Ende des 19. Jahrhunderts praktiziert. Zuvor hatten die christlichen Amharen ebenso wie Tabak den Kaffee als ein Genussmittel der Muslime abgelehnt. Nach dem Rösten der Bohnen in einer großen Eisenpfanne mahlen die Amharen diese grob oder zerstampfen sie im Mörser. Das Mahlgut wird mit Wasser und Zucker in der sogenannten Jabana, einem bauchigen Tonkrug ähnlich einer Karaffe, aufgekocht und in kleinen Schalen serviert.

Das Wort Kaffee lässt sich bis auf das arabische qahwa zurückverfolgen, das neben „Kaffee“ auch wie ursprünglich „Wein“ bezeichnen kann. Über das Türkische kahve gelangte es ins Italienische (caffè von cahue) und von dort ins Französische, dessen Wortform café ohne große lautliche Änderungen ins Deutsche übernommen und nur in der Schreibweise angepasst wurde. Der vornehmen Gesellschaft von Versailles soll der türkische Gesandte Soliman Aga 1669 erstmals Kaffee serviert haben, die ersten Kaffeehäuser in Deutschland entstanden 1673 in Bremen, 1677 in Hamburg und 1686 in Regensburg.

Im deutschen Sprachraum dominierte anfangs die Wortform Coffee aus dem Englischen oder Niederländischen, erst im Laufe des 18. Jahrhunderts setzte sich Kaffee nach dem französischen café durch. Aus der Wortähnlichkeit von Kaffee und dem Namen der äthiopischen Region Kaffa ergibt sich keine plausible Etymologie.

Von Johann Wolfgang von Goethe stammte die Idee, man solle die Bohnen destillieren. Beim Umsetzen des Gedankens entdeckte der Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge das Coffein.

Quellen[Bearbeiten]