Kanton Basel-Stadt

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Basel-Stadt (Kürzel BS) ist ein Kanton in der Schweiz. Der Hauptort und zugleich einwohnergrösste Ort ist die Stadt Basel. Der Kanton zählt zum Wirtschaftsraum Nordwestschweiz und zur Metropolregion Basel.

Der Stadtkanton ist der flächenkleinste und zugleich am dichtesten besiedelte Schweizer Kanton und besteht aus der Stadt Basel sowie den politischen Gemeinden Riehen und Bettingen.

Geographie[Bearbeiten]

Der «Halbkanton» Basel-Stadt liegt im Nordwesten der Schweiz. Der Fläche nach ist er der kleinste Kanton, von der Einwohnerzahl her belegt er Platz 15 von 26. Die Gemeinde Basel liegt am Rheinknie, in dem der Birsig in den Rhein mündet und dieser seine Fliessrichtung von Westen in Richtung Norden ändert. Das Rheinknie bildet das südliche Ende der Oberrheinischen Tiefebene. Der Kanton Basel-Stadt grenzt im Süden an den Kanton Basel-Landschaft, im Norden an Deutschland und im Nordwesten an Frankreich.

Hinzu kommen die beiden Landgemeinden Riehen und Bettingen nördlich des Rheins. Riehen erstreckt sich entlang des Wiesentals und zählt rund 21.000 Einwohner. Bettingen ist unterteilt in die Ortschaften Bettingen Dorf und St. Chrischona, hat rund 1.200 Einwohner und liegt auf einer Anhöhe, deren markantester Punkt der Fernsehturm St. Chrischona ist.

Geologie[Bearbeiten]

Basel-Stadt und nächstes Umland Das Kantonsgebiet mit Ausnahme des Dinkelbergplateaus um Bettingen befindet sich innerhalb des tektonischen Oberrheingrabens, des 300 km langen Teilstücks einer von Südnorwegen bis in das westliche Mittelmeer ziehenden Grabenzone.

Unter den Schottermassen der Rheinebene, auf denen sich ein Grossteil des Stadtgebietes ausbreitet, liegen Sedimente, die sich beim Einsinken des Oberrheingrabens in der Tertiärzeit in diesem ablagerten (ab dem Eozän, hauptsächlich im Oligozän). Diese, teils festländischen, teils marinen Schichten wurden noch in der Tertiärzeit in ein Bruchschollenfeld zerlegt. Einzelne, nicht so weit abgesunkene Schollen überragen die Schotter der Rheinebene. So die Sundgauhügel im Westen und deren Ausläufer, das Bruderholz. Auch der Tüllingerberg ist eine dieser Tertiärschollen.

In den Allschwiler Tongruben wurden marine Rupel-Tone (Meletta-Schichten, «Blaue Letten») abgebaut, die entstanden, als zeitweise das Meer in den Graben eingedrungen war. Auf diese Tone trafen unter der Schotterdecke auch fast alle Bohrungen in Gross- und Kleinbasel. Den Untergrund des Bruderholzes bilden dagegen hauptsächlich Brack- bis Süsswasserschichten der Elsässer Molasse, die den Meeresrückzug bezeugen. Den Tüllinger Berg bauen Süsswassersedimente des wieder festländisch gewordenen Grabens auf. Eine Decke von Löss und Lösslehm verwehrt weithin den Einblick in diesen tertiären Untergrund. Der Löss ist Feinstmaterial, das während der Kaltzeiten des Eiszeitalters aus den vegetationsarmen Schotterfeldern des Rheins ausgeblasen und im Umland deponiert wurde.

Da der Rhein, nachdem er die Niederterrasse, den würmeiszeitlichen Schotterkörper, aufgeschüttet hatte, sich im Stadtgebiet wiederholt in diesen eintiefte, teils noch in der Eiszeit, teils nacheiszeitlich, weist der Talboden hier unterschiedliche, durch Raine (Terrassenstufen) miteinander verbundene Niveaus auf. Auf dem höchsten Terrassenfeld befinden sich das Gundeldingerquartier und das Gebiet von Bachletten/Schützenmatt/Neubad. Auf einem tieferen Terrassenfeld liegen der Münsterplatz, das St. Albanquartier und der Petersplatz und auf einem noch tieferen das St. Johann- und das Breitequartier. Kleinbasel hat sich auf der untersten, erst nacheiszeitlich entstandenen Ebene, der Aue angesiedelt. Auch bei der Wiese lassen sich Niederterrasse und Aue unterscheiden. Der linksufrige, beide verbindende Rain, das 5 bis 10 m hohe Hochgestade, lässt sich von der Landesgrenze bis zum Hörnli-Friedhof verfolgen. Im Birstal beobachtet man ein breiteres, zwei- bis dreistufiges Niederterrassenfeld links der Flussaue, während rechtsseitig nur schmale Niederterrassenleisten vorhanden sind. Der Birsig hat sich ab dem Dorenbach-Viadukt in die von Rhein aufgeschüttete Niederterrasse eingefurcht und kurz vor seiner etwas verschleppten Mündung den Münsterberg-Sporn geformt. Das Rheinknie ist erst spät in der Nacheiszeit entstanden. Der Rhein nahm noch lange Zeit seinen Weg vom Grenzacher Horn unmittelbar nach Norden. Datierbare Holzfunde in Rheinschottern beim Eglisee belegen, dass dies noch vor 5 800 BP der Fall war. Erst durch die Wiese wurde der Strom nach W in seinen heutigen Lauf abgedrängt.

Ältere Schotter, die abgelagert wurden, als die Flüsse sich noch nicht so weit eingetieft hatten, befinden sich deutlich über den heutigen Schotterfeldern. Aus der vorletzten Kaltzeit (Risskaltzeit) stammen die Hochterrassenschotter am Fuss des Dinkelbergs im Hörnli-Friedhof. Sie säumen ebenso die unteren Hänge des Bruderholzes von Reinach bis zur Margaretenhöhe und sind auch jenseits des Birsigtales noch anzutreffen. Auch an den Birstalhängen haben sich Hochterrassenschotter erhalten. Noch ältere Schotterreste, Jüngere Deckenschotter, oft zu Nagelfluh verbacken, lagern in etwa 300 m Höhe z.B. über Binningen und Bottmingen oder südlich und westlich von Allschwil. Ältere Deckenschotter haben sich bei Schönenbuch in über 350 m Höhe erhalten. Diese Deckenschotter sind Relikte von Flussablagerungen des frühen Eiszeitalters.

Die östliche Begrenzung des Oberrheingrabens wird auf dem Kantonsgebiet durch eine Abbiegezone, eine Flexur, gebildet. Die Schichten des Dinkelbergs und des Tafeljuras tauchen, nach Westen abbiegend, in die Grabentiefe ab. Die sogenannte Rheintal-Flexur setzt, in etwa Nord-Süd-Richtung verlaufend, auf dem Kantonsgebiet am Dinkelberg-Westhang ein, zeigt sich im Hörnli-Steinbruch und zieht weiter ins Birstal (Rütihard–Arlesheim–Angenstein). Die als Schartenfluh sichtbare, horizontal lagernde Korallenkalkplatte (Malm/Oxford) des Gempenplateaus wurde bei der Bildung der Flexur grabenwärts abgebogen und erscheint nun (am oberen Hang bereits erodiert) weiter unten am Hang als mit 45 Grad einfallende Schichtrippe, auf der die Ruinen Dorneck, Birseck und Reichenstein sitzen. Auch die unter diesen Malmkalken liegenden, durch die Erosion freigelegten Hauptrogensteinschichten (Dogger) zeigen eine entsprechende Schrägstellung. Längs- und Querverwerfungen in der Flexur komplizieren deren Bau.

Die in der Flexur abgetauchten Schichten steigen weiter westlich wieder auf, bilden also eine Mulde (Infraflexurmulde von Tüllingen-St. Jakob). Die Mergel und Kalke des Tüllinger Berges (Chatt) sind die obersten Schichten der tertiären Muldenfüllung, die durch die sich einschneidenden Flüsse Wiese, Kander und Rhein später als Anhöhe «herauspräpariert» wurde.

Bettingen liegt ausserhalb des Oberrheingrabens auf dem Dinkelberg, einer teilweise noch mit Keuper bedeckten Muschelkalktafel. Der tektonische Bettinger Graben ist einer der für den Dinkelberg charakteristischen schmalen, N-S streichenden tektonischen Gräben, in denen eingesackter Keuper der Erosion entging. Der Graben gibt sich im Gelände als Einmuldung zwischen Ausserberg und Lauber zu erkennen. Das älteste über Tage anstehende Gestein auf dem Kantonsgebiet ist der Buntsandstein am Maienbühl bis hinunter zur Inzlingerstrasse.

Etwa 10 km südlich der Kantonsgrenze findet der Oberrheingraben sein Ende an der Landskronkette und der Blauen-Antiklinale des Faltenjuras.

Geschichte[Bearbeiten]

Der Kanton in seinen heutigen Grenzen entstand 1833, als sich vom damaligen Kanton Basel der heutige Kanton Basel-Landschaft im Rahmen der Basler Kantonstrennung abspaltete. Basel-Stadt hatte lange Zeit einen Wiedervereinigungsartikel in der Verfassung, erst mit der Totalrevision 2006 wurde er fallengelassen. Die Verfassung von Basel-Landschaft gebietet Eigenständigkeit. Im Jahre 1969 wurde über eine Wiedervereinigung abgestimmt, die Stimmberechtigten votierten in Basel-Stadt klar dafür, in Basel-Landschaft dagegen. Die Wiedervereinigung war politisch chancenlos. Im September 2014 ist eine weitere Abstimmung zur Fusion beider Basel durchgeführt worden. Wieder hat es in Basel-Stadt ein (diesmal mit 54,9 % allerdings knapperes) Ja gegeben, während in Basel-Landschaft die Fusion erneut klar abgelehnt worden ist (68,3 % Nein). Pragmatischer Ausweg aus diesem Dilemma sind gemeinsame Verwaltungseinheiten und Institutionen und der freiwillige Abgleich von Gesetzen und Verordnungen.

Die Geschichte von Basel-Stadt ist grösstenteils mit der Geschichte der den Stadtkanton dominierenden Stadt Basel identisch, siehe dort.