Oberrheinische Tiefebene

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Die Oberrheinische Tiefebene, vor allem naturräumlich auch Oberrheinisches Tiefland oder seltener Oberrhein-Untermain-Senke genannt, ist ein etwa 300 km langes und bis zu 40 km breites Tiefland am oberen Mittellauf des Rheins (dem Oberrhein), das sich zwischen den Städten Basel (Schweiz) im Süden und Frankfurt am Main (Deutschland) im Norden erstreckt.

Die Ebene entstand durch einen Grabenbruch, der tief in die Erdkruste hineinreichte und später mit Sedimenten verfüllt wurde. Er wird als Oberrheingraben bezeichnet.

Geographie[Bearbeiten]

Lage[Bearbeiten]

Die Oberrheinische Tiefebene wird vom Rhein – und zwar von seinem etwa 350 km langen Abschnitt Oberrhein, nach dem sie benannt ist – durchflossen. Der südlichste Teil der Ebene liegt in der Nordwestschweiz um die Stadt Basel, der südwestliche Abschnitt in den nordostfranzösischen Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin (Elsass), der nordwestliche Teil und das Gebiet östlich des Rheins gehören zu Deutschland (Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen). Die oft randscharf begrenzte Ebene ist der nach Sedimentauffüllung verbleibende morphologische Ausdruck des Oberrheingrabens, einer der größten geologischen Strukturen in Mitteleuropa. An der Erdoberfläche sind die Grabenränder sehr unterschiedlich ausgeprägt; sie reichen von kaum 100 Metern Höhenunterschied zum Kraichgau hin bis zu weit über 1.000 m im Schwarzwald und den Vogesen.

Naturräumlich umfasst das sogenannte Oberrheinische Tiefland auch das Rhein-Main-Tiefland, das nach Nordosten dem Unterlauf des Mains und der Wetter (nordwärts durch die Wetterau) flussaufwärts folgt.

Naturräumliche Gliederung in Deutschland[Bearbeiten]

Die deutschen Anteile des Oberrheinischen Tieflands gliedern sich wie folgt:

Gewässer[Bearbeiten]

Alle größeren Fließgewässer in der Oberrheinischen Tiefebene besitzen ihre Quellen in den umgebenden oder in weiter entfernten Mittelgebirgsregionen und münden sämtlich in den Rhein. Die mehr als 200 km langen Nebenflüsse sind rechtsrheinisch Neckar und Main, linksrheinisch Ill und Nahe. Seen natürlichen Ursprungs gibt es, meist als ehemalige und teilweise verlandete Flussschleifen, kaum noch; die heutigen Stillgewässer sind im Wesentlichen sogenannte Baggerseen aus industriellem Sand- und Kiesabbau. Polder, die entlang des Oberrheins zum Hochwasserschutz angelegt wurden, können bei Bedarf geflutet werden.