Karl Popper

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Sir Karl Raimund Popper CH FBA FRS (* 28.07.1902 in Wien; † 17.09.1994 in London) war ein österreichisch-britischer Philosoph, der mit seinen Arbeiten zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, zur Sozial- und Geschichtsphilosophie sowie zur politischen Philosophie den Kritischen Rationalismus begründete.

Überblick[Bearbeiten]

Popper ist bekannt für seine Ablehnung der hergebrachten positivistisch-induktivistischen Sicht, der zufolge die wissenschaftliche Methode durch Verallgemeinerungsschlüsse von Beobachtungen auf wissenschaftliche Theorien gekennzeichnet sei. Er dreht den Prozess um und gesteht dem Aufstellenden jede Behauptung (These) zu, die dann methodisch zu widerlegen wäre, so sie nicht stimmen sollte. Die Methode nannte er das empirische Falsifikationsprinzip. Danach seien wissenschaftliche Theorien lediglich unsichere Spekulationen, die die empirische Wissenschaft durch Suche nach widersprechenden Beobachtungen umzustoßen versuche.

Popper ist außerdem bekannt als Gegner des klassischen Ansatzes in der Erkenntnistheorie, dem zufolge eine Annahme auf dem Fundament einer Begründung stehen muss, damit sie vernünftig ist. Popper ersetzte ihn durch die „erste nicht begründungsorientierte Philosophie der Kritik in der Geschichte der Philosophie“: Nicht mehr die Feststellung, dass einer Behauptung die Begründung fehlt, soll genügen, damit sie verworfen werden darf, sondern es muss ein logischer Widerspruch zu den Tatsachen vorliegen. Im Bereich der politischen Philosophie ist Popper bekannt für seine Theorie der offenen Gesellschaft, in der er den Historizismus kritisierte und die Demokratie verteidigte.