La Tène (Fundplatz)

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Der Fundplatz La Tène in der gleichnamigen Schweizer Gemeinde wurde im 19. Jahrhundert namengebend für die archäologische Klassifikation der jüngeren vorrömischen Eisenzeit als Latènezeit. Die Fundstelle bei Epagnier, einem Ort der Gemeinde La Tène, liegt in moorigem Land, am östlichen Ufer des Neuenburgersees, wo dieser durch den Zihlkanal mit dem Bielersee verbunden ist.

Die Funde und ihre Datierung[Bearbeiten]

Das Inventar der Objekte umfasst ca. 2500 Stücke. Da der Fundort damals unter Wasser lag, wurden auch Gewebestücke und Objekte aus Holz und Leder geborgen: Angriffs- und Verteidigungswaffen aus Eisen bzw. Holz (Schwerter und Scheiden, Lanzen- und Pfeilspitzen, ein Bogen, Schilde, Wagenbestandteile), Arbeitsgeräte sowohl für das Gewerbe als auch für den Landbau (Sensen, Beile, Messer, Scheren, ein hölzerner Pflug usw.), Pferdegeschirr, hölzerne Teller und Schalen, Ringe und Fibeln aus Eisen und Bronze, Gewebestücke, verschiedene Gegenstände aus Bronze, mehrere Töpfchen, einige römische Ziegel, römische Mühlsteine, gallische und römische Münzen, Keramikgefässe.

Erwähnenswert sind die Schwerter und ihre Scheiden, weil sie sich für eine relative Chronologie am besten eignen. Um La Tène eine Datierung zu geben, wurden Vergleiche zwischen den Scheiden und Fibeln, Lanzenspitzen und Münzen gemacht. Diese Studien gaben die folgenden Ergebnisse: Obwohl Schwerter aus dem Frühlatène vorhanden sind, zeigt der Grossteil der Schwerter, der Scheiden, der Lanzenspitzen und der Fibeln, dass die Station vor allem im Mittellatène benutzt wurde. Der Spätlatène konnten keine Schwerter zugeordnet werden, hingegen wurden Spätlatène-Fibeln gefunden. Das heisst, dass La Tène während einer langen Phase begangen wurde, und zwar von der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts bis zum 1. Jahrhundert v. Chr.

Einige Holzgegenstände konnten dendrochronologisch datiert werden: Brückenpfähle auf die Zeit von 254 – 251 v. Chr., ein Schild ergab das Datum 229 v. Chr. und ein Rad stammte aus dem Jahr 38 v. Chr.

Die Objekte aus La Tène sind mittlerweile über fünf Kontinente verstreut. Verschiedene Kunstgegenstände und Skelette wurden illegal verkauft, deswegen ist es sehr schwierig, ein gesamtes Inventar der Funde zu erfassen. Der Grossteil der Objekte liegt jedoch im Schweizer Landesmuseum in Zürich und im Laténium, dem archäologischen Museum des Kantons Neuchâtel in Hauterive.

Heute liegt in La Tène an der Stelle der ehemaligen Siedlung sowie des Fundortes des Goldschatzes ein Campingplatz.