Zürich

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Zürich ist eine schweizerische Stadt, politische Gemeinde sowie Hauptort des gleichnamigen Kantons Zürich.

Die Stadt Zürich ist mit 423.193 Einwohnern die grösste Stadt der Schweiz und weist eine Bevölkerungsdichte von .4606 Einwohnern pro km² auf. Das Umland ist dicht besiedelt, so dass in der Agglomeration Zürich etwa 1,3 Mio. und in der Metropolitanregion Zürich etwa 1,83 Mio. Menschen leben. Der Bezirk Zürich ist mit dem Stadtgebiet identisch.

Die Stadt liegt im östlichen Schweizer Mittelland, an der Limmat am Ausfluss des Zürichsees. Ihre Einwohner werden Zürcher genannt (bzw. Stadtzürcher zur Differenzierung von den übrigen Einwohnern des Kantons).

Das aus dem römischen Stützpunkt Turicum entstandene Zürich wurde 1262 freie Reichsstadt und 1351 Mitglied der Eidgenossenschaft. Die Stadt des Reformators Huldrych Zwingli wurde 1519 zum zweitwichtigsten (nach Wittenberg) Zentrum der Reformation. Bis heute gilt sie als Ausgangspunkt der weltweiten reformierten Kirche und der Täufer. Die Stadt erlebte im Industriezeitalter ihren Aufstieg zur heutigen Wirtschaftsmetropole der Schweiz.

Mit ihrem Hauptbahnhof, dem grössten Bahnhof der Schweiz, und dem Flughafen (auf dem Gebiet der Gemeinde Kloten) ist die Stadt Zürich ein kontinentaler Verkehrsknotenpunkt. Aufgrund der ansässigen Grossbanken (u.a. UBS, der Zürcher Kantonalbank und Credit Suisse) und Versicherungen (Zurich Insurance Group und Swiss Re) ist sie ein internationaler Finanzplatz und der grösste Finanzplatz der Schweiz, gefolgt von Genf und Lugano. Daneben beherbergt die Stadt mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und der Universität Zürich die zwei grössten universitären Hochschulen der Schweiz. Trotz der vergleichsweise geringen Einwohnerzahl wird Zürich zu den Weltstädten gezählt. Zürich ist das wichtigste Zentrum der Schweizer Medien- und Kreativbranche. Mit seiner Lage am Zürichsee, seiner gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt und einem vielseitigen Kulturangebot und Nachtleben ist es zudem ein Zentrum des Tourismus.

Seit Jahren wird Zürich neben Basel und Genf als eine der Städte mit der weltweit höchsten Lebensqualität und zugleich neben Genf mit den höchsten Lebenshaltungskosten weltweit gelistet. Zürich ist nach Monaco und Genf die Stadt mit der dritthöchsten Millionärsdichte weltweit.

Stadtname und Aussprache[Bearbeiten]

Der Name Zürich wird auf Schweizer Hochdeutsch mit kurzem ü ausgesprochen auf bundesdeutschem Hochdeutsch mit langem ü. Die zürichdeutsche Lautung kennt mit Züri kures ü und lautgesetzlichen Schwund von auslautendem ch. In der vierten Landessprache der Schweiz, Rätoromanisch, lautet der Stadtname auf Sursilvan, Sutsilvan, Surmiran und Rumantsch Grischun Turitg, auf Vallader und Putèr. Die aus der Römerzeit überlieferte lateinische Form ist lat. Turicum.

Der Ortsname findet sich erstmals auf dem Grabstein des Lucius Aelius Urbicus aus der Zeit 185–200 n. Chr. als sta Turicen bezeugt, was als stationis Turicensis zu lesen ist. Das Substantiv Turicum ist aus diesem Adjektiv rekonstruiert. Die deutsche Lautung wird erstmals um 700 fassbar, als der Geograph von Ravenna in seiner «Cosmographia» den Ort Ziurichi nennt; die Schreibung «iu» dürfte hier den i-Umlaut und damit die Lautung ü bezeichnen.

Zur ursprünglichen Bedeutung des Namens gibt es verschiedene Annahmen.

  • Diejenige Erklärung, welche die bisher am weitesten verbreitete Anerkennung geniesst, leitet Zürich vom Personennamen Tūros her, der um das Suffix -īcon erweitert ist, womit der Ortsname «dem Tūros zugehörig» im Sinne von «Siedlung des Tūros» bedeutete. Hinsichtlich der Sprache des Personennamens dachte die ältere Forschung an Venetisch oder Illyrisch, wogegen man ihn heute als keltisch deutet.
  • Eine 2011 publizierte Erklärung von Wulf Müller verwirft die Pänultima-Betonung des lateinischen Ortsnamens Turicum (also die Betonung auf dem i), setzt Erstbetonung an (also auf dem u) und postuliert auf dieser Grundlage eine Ableitung von einem Flussnamen *Turos, was die Benennung eines ehemaligen Sihlarms gewesen sein soll.
  • Nach einer 2019 von Theo Vennemann publizierten These soll der Ortsname Zürich in einem Zusammenhang mit den im mitteleuropäischen Raum häufigen Ortsnamen auf Dürr-, Dürk-, Türk- stehen, für die er einen gemeinsamen vaskonischen Ursprung postuliert. Die Basis *turi finde sich noch heute im Baskischen in der Form iturri, wo sie Quelle bedeutet, und die häufige «Endung» auf /k/ wird als Genitivus locativus gedeutet, im modernen Baskisch ko. Weitere Beispiele im deutschen Sprachraum seien dreimal Türkheim (Elsass, Unterallgäu und Schwäbische Alb), Unter- und Obertürkheim am Neckar, Thüringen (Vorarlberg), Türkenfeld, Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz), Bad Dürrnberg, Ölbronn-Dürrn, Bad Dürrheim, Düren, Bad Dürrenberg, Dürnbach, Dürrbrunn u. a. m. Im westeuropäischen Gebiet – ohne i-Umlaut – entsprechen diesen nach der vennemannschen Hypothese die Namen Dorres, Turgy, Turre, Turrione (beide Sardinien), Tyringham (England) und andere. Die Existenz des «Vaskonischen» ist in der Wissenschaft allerdings kaum anerkannt. Zürich bedeute demnach «bei der Quelle».
  • Wissenschaftlich nicht mehr haltbar ist die ältere Erklärung, wonach sich der Name von den Wörtern *dur ‚laufendes Wasser‘ und *acum ‚Wohnort, Ansiedlung‘ ableite und damit für ‚Wasserstadt‘ stünde.
  • Namenerklärungen des Humanismus waren volksetymologisch. Heinrich Pantaleon leitete den Ortsnamen 1578 von mittellateinisch Duregum beziehungsweise deutsch Zürych her und deutete ihn als «Zweireich», weil die Limmat in alter Zeit die Grenze der beiden Reiche Alemannien und Burgund gewesen sei. Spätmittelalterliche Chronisten legten dem Ortsnamen den Namen eines angeblichen Königs namens Turicus zugrunde oder führten ihn auf den Beinamen Taurica der römischen Göttin Diana zurück.

In Anspielung auf die geografischen und historischen Gegebenheiten wird Zürich informell als die «Limmatstadt» oder die «Zwinglistadt» bezeichnet. Mit Bezugnahme auf das Wirken der Zürcher Aufklärer im 18. Jahrhundert, unter anderem Johann Jakob Bodmer, Johann Jakob Breitinger und Johann Caspar Lavater sowie auf die Schweizerische Landesausstellung von 1883 findet sich überdies die Benennung «Limmat-Athen».