Lebensstil

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Lebensstil, Lebensart, Lebensweise oder Lifestyle (als Anglizismus) bezeichnet umgangssprachlich die Art und Weise der Lebensführung. In der Soziologie sind verschiedene Lebensstilbegriffe entwickelt worden, in der Medizin geht es um die gesundheitlichen Aspekte des jeweiligen Lebensstils.

Begriff[Bearbeiten]

Begriffsgeschichte[Bearbeiten]

Georg Simmel spricht in seiner Philosophie des Geldes vom „Stil des Lebens“. Er versteht darunter die „Organisation der Lebensinhalte“, „ihre Anordnung zu einem Kreise, in dessen Zentrum das eigentliche Ich steht“. Wie beim Kunstwerk sei Stil ein Mittel der Distanzierung: „Der Stil in der Äußerung unserer inneren Vorgänge besagt, daß diese nicht mehr unmittelbar hervorsprudeln, sondern in dem Augenblick ihres Offenbarwerdens ein Gewand umtun. Der Stil, als generelle Formung des Individuellen, ist für dieses eine Hülle, die eine Schranke und Distanzierung gegen den anderen, der die Äußerung aufnimmt, errichtet.“ Der moderne Mensch entferne sich immer weiter von seinen nächsten Kreisen, z.B. durch die „Lockerung des Familienzusammenhanges, das Gefühl unerträglicher Enge im Gebundensein an den nächsten Kreis“. Diese Distanzierung gehe „Hand in Hand mit der Knüpfung von Beziehungen zu dem Fernsten, mit dem Interessiert-sein für weit Entlegenes, mit der Gedankengemeinschaft mit Kreisen, deren Verbindungen alle räumliche Nähe ersetzen“. Erst das Geldmedium ermögliche diese Distanzierung.

Norbert Elias und anknüpfend an diesen Pierre Bourdieu entwickelten den Begriff des Habitus, der die Gewohnheiten des Denkens, Fühlens und Handelns sowie das gesamte Auftreten einer Person einschließlich des Lebensstils, der Sprache, der Kleidung und des Geschmacks beinhaltet.