Anglizismus

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Als Anglizismus bezeichnet man einen sprachlichen Ausdruck, der durch Kopie aus dem Englischen in eine andere Sprache eingeflossen ist. Dies kann in allen Bereichen eines Sprachsystems vorkommen, von der Lautung über die Formenlehre, Syntax, Semantik bis zum Wortschatz, sowie die Bereiche Sprachgebrauch und Sprachebene (Fachsprache, Alltagssprache, Slang und anderes).

Sind sie durch regelmäßigen Gebrauch fester Bestandteil der entlehnenden Sprache geworden bzw. als neue Bedeutung eines Wortes oder als neue Satzkonstruktion üblich geworden, bezeichnet man die Ausdrücke als Fremdwort, Lehnwort oder Lehnprägung. Im Laufe des Generationenwechsels kann sich der Gebrauch von Anglizismen verändern. Insbesondere die Jugendsprache zeigt eine schnelle Fluktuation ihrer Ausdrücke, da sie ja davon lebt, eine Sprechweise zu pflegen, die als frisch und der Jugend vorbehalten empfunden wird.

Der Begriff Anglizismus umfasst alle englischen Sprachvarietäten; Einflüsse speziell aus dem britischen Englisch werden auch Britizismen und solche aus dem amerikanischen Englisch Amerikanismen genannt.

Da im Entlehnungsvorgang bisweilen kein volles Verständnis über den Gebrauch des entlehnten Wortes oder Redewendung im Englischen vorliegt, kommt es mitunter zu Scheinanglizismen, deren Bedeutung nicht direkt mit der der Ursprungssprache in Deckung zu bringen ist. Deutsche Anglizismen sind somit keine englischen Wörter im Deutschen, sondern führen nach dem Kopiervorgang in die Zielsprache ein neues Eigenleben als deutsche Wörter englischer Herkunft.