Magmakammer

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Als Magmakammer werden in den Geowissenschaften Bereiche in der Lithosphäre bezeichnet, die mit flüssigem Magma gefüllt sind und deren Temperatur meist deutlich höher ist als die ihrer Umgebung. Diese entstehen, wenn in tiefer gelegenen Schichten gebildetes Magma, welches leichter als das Grundgestein ist, in Form von Magmablasen oder entlang von Schwächezonen aufsteigt und dort seinen Aufstieg unterbricht. Das Wissen um die Magmaförderwege ist aber insgesamt lückenhaft.

Seit den 1990er Jahren geht man von zonierten Magmareservoiren aus und nicht mehr von großen, mit halbflüssigem Gestein gefüllten Höhlungen. In der Literatur sind die Bezeichnungen nicht eindeutig, man bezeichnet mit Magmareservoir auch oft eine Ansammlung von Magma, die and er Grenze zwischen Erdmantel und Erdkruste Moho liegt, und somit tiefer als die eigentliche Magmakammer.

Charakteristika von Magmakammern[Bearbeiten]

Magmakammern stellen regionale Anomalien im Aufbau des Erdinneren dar, sind aber gleichzeitig die Quelle zahlreicher Gesteinsbildungen. Sie können sich durch tektonische Aktivitäten und Vulkanismus bemerkbar machen. Wenn überhaupt, sind sie vor allem mit Mitteln der Geophysik nachweisbar, zum Beispiel mit Methoden der Seismologie, so werden die Wellen von Erdbeben beim Durchgang von Flüssigkeitsreservoiren gedämpft, oder durch die gravimetrische Messung von Schwereanomalien.

Die Temperatur des Magmas in diesen Kammern liegt zwischen 1500 °C und 900 °C, zum Teil auch darunter.

Fraktionierte Kristallisation[Bearbeiten]

Schon früh können sich bei der fraktionierten Kristallisation in glutflüssigen Gesteinsschmelzen bestimmte Minerale mit sehr hohen Schmelzpunkten ausscheiden, wie z.B. Chromit. Wenn diese Minerale spezifisch schwerer als die Restschmelze sind, sinken sie auf den Boden der Magmakammer, wo sie sich anreichern und so Lagerstätten bilden können, z.B. orthomagmatische Lagerstätten,