Maurya-Reich

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Die Maurya waren eine altindische Dynastie um 320 und 185 v. Chr. Gegründet wurde das Reich von Chandragupta Murya (gest. um 297 v. Chr.), sein Ausgangspunkt war in Magadha, welches das indische Kernland von der Antike bis zum Frühmittelalter darstellte. Das Maurya-Reich erreichte seine größte Ausdehnung unter Ashoka, dieser sorgte auch für die Ausbreitung des Buddhismus in seinem Reich und den angrenzenden Ländern.

Geschichte[Bearbeiten]

Chandragupta[Bearbeiten]

Der Aufstieg des ersten Maurya-Herrschers, Chandragupta Maurya, begann einige Jahre nach dem Einfall Alexanders des Großen in Indien. Chandragupta kämpfte gegen die von Alexander dem Großen im Industal zurückgelassenen Garnisonen. Wann und unter welchen Umständen es ihm gelang, Pataliputra einzunehmen und den letzten Nanda-König zu stürzen, ist unbekannt. Um 320 v. Chr. scheint der Umsturz stattgefunden zu haben, mit dem Chandragupta die Herrschaft übernahm. Somit wurde das Nandareich, nach griechischen und indischen Quellen, wenige Jahre nach Alexanders Einfall in Indien von dem Mauryareich unter Chandragupta und seinem Mentor Kautilya abgelöst.

Bekannt ist Chandragupta auch durch einen Vertrag mit dem Alexandernachfolger Seleukos I. Nikator. In Indien schloss Seleukos 303 v. Chr. einen Frieden mit Chandragupta (griech. Sandrokottos), dem ersten Vertreter der Maurya-Dynastie in dieser Zeit, indem Seleukos auf einen Teil des Herrschaftsgebietes verzichtete und im Gegenzug 500 Kriegselefanten erhielt. Seleukos war im Hindukusch einmarschiert, um auch dort das Erbe Alexanders anzutreten. Chandragupta trat ihm im Punjab erfolgreich entgegen. Gegen den Austausch der Kriegselefanten erhielt Chandragupta 303 v. Chr. alle Gebiete östlich von Kabul (die antiken Regionen Gedrosien, Arachosien, Gandhara und Paropamisaden).

Seleukos schickte den Gesandten Megasthenes im Jahre 302 v. Chr. an den Hof Chandraguptas. Megasthenes verfasste einen umfangreichen Bericht über das indische Reich. So schildert er z.B. sieben Berufsgruppen, die im indischen Leben eine Rolle spielen. Er berichtet, dass der König Eigentümer allen Landes sei. Für die politische Organisation spielen Spione und Aufpasser eine große Rolle. Es entsteht der Eindruck eines straff organisierten Staates. Die Beobachtungen von Megasthenes beziehen sich jedoch primär auf die Hauptstadt und das unmittelbare Hinterland.

In einem Atemzug mit der Politik Chandraguptas wird sein Minister Kautilya (oder Chanakya) genannt, der Autor des Arthashastras. Das Reich Chandraguptas scheint eine direkte Umsetzung der im Arthashastra geforderten politischen Maxime zu sein. Die von Megasthenes erwähnten Spione empfiehlt Kautilya auch im Arthashastra als Mittel der Politik.

Angeblich soll Chandragupta sich dem Jainismus zugewandt haben. Die jainistische Überlieferung erzählt, er habe sich in Karnataka zu Tode gefastet.