Maximilian I. (HRR)

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Maximilian I. (gebürtig Erzherzog Maximilian von Österreich; * 22.03.1459 auf der Burg in Wiener Neustadt, Niederösterreich; † 12.01.1519 auf Burg Wels, Oberösterreich) aus dem Geschlecht der Habsburger war durch Heirat ab 1477 Herzog von Burgund, ab 1486 römisch-deutscher König, ab 1493 Herr der Habsburgischen Erblande und vom 4. Februar 1508 bis zu seinem Tod römisch-deutscher Kaiser.

Maximilian trug den Beinamen „der letzte Ritter“; sein Wahlspruch lautete Per tot discrimina rerum („Durch so viele Gefahren“).

Leben[Bearbeiten]

Kindheit[Bearbeiten]

Maximilian von Österreich wurde am 22.03.1459 auf der Burg in Wiener Neustadt geboren und drei Tage später in der St.-Georgs-Kathedrale vom Salzburger Erzbischof getauft. Er war der Sohn des römisch-deutschen Kaisers Friedrich III. aus dem Haus Habsburg und dessen Gemahlin Eleonore Helena von Portugal. Der Vater war Landesherr der österreichischen Erblande, und der Neugeborene erhielt per Geburt den Titel eines Erzherzogs von Österreich. Da vier Geschwister die frühe Kindheit nicht überlebten, hatte Maximilian mit Kunigunde (1465–1520) nur eine jüngere Schwester.

Bedingt durch chronischen Geldmangel und Erbstreitigkeiten innerhalb der österreichischen Länder war Friedrich III. nicht in der Lage, eine konsequente Reichspolitik zu betreiben. Die innerfamiliäre Opposition seines Bruders Albrecht VI. („Bruderzwist“) fand 1462 mit der Belagerung des Kaisers in der Wiener Hofburg (16./17. Oktober bis 4. Dezember) ihren Höhepunkt. Mit Steinbüchsen beschossen Albrechts Anhänger und die aufgebrachte Wiener Stadtbevölkerung die Eingeschlossenen. Der anhaltende Belagerungszustand, der Hunger, die Bedrohung an Leib und Leben waren eine demütigende Situation für die kaiserliche Familie und ein frühes – wahrscheinlich auch traumatisches – Kindheitserlebnis für den drei Jahre alten Maximilian.

Seine Jugendjahre verbrachte Maximilian an den kargen und einfachen Höfen in Wiener Neustadt und der Grazer Burg. Dort wuchs er in ungezwungener, freier Atmosphäre auf und entwickelte sich zu einem lebhaften Jungen, der bisweilen ein störrisches Wesen an den Tag legte. Die Fehlstellung des Unterkiefers führte zu einer starken Ausbildung der „Habsburger Unterlippe“, weshalb Maximilian vorübergehend an einem Sprachfehler litt. Der Vater hegte anfangs sogar die Befürchtung, dass sein Sohn aufgrund der fehlerhaften Aussprache als debil oder gar stumm gelten könnte. Als Kind bewegte sich Maximilian im Spannungsfeld der ungleichen Eltern: Der verschlossene, lethargische Friedrich galt als ewiger Zauderer. Mit äußerst pragmatischen Anschauungen, vermied er misstrauisch jedes politische Risiko. Eleonore hingegen war eine energische und temperamentvolle Frau, die den Kaiser zuweilen ihre unverhohlene Ablehnung spüren ließ. Ihre ganze Fürsorge galt den Kindern, weshalb sich Maximilian stärker zu ihr hingezogen fühlte. Sie legte den Grundstein für das ausgeprägte monarchische Bewusstsein ihres Sohnes und schärfte seinen Sinn für Repräsentation. Für den achtjährigen Maximilian bedeutete der frühe Tod der geliebten Mutter am 3. September 1467 einen gewaltigen Einschnitt. Von nun an bestimmten die vom Vater bestellten Lehrer (z. B. Thomas Berlower, Jakob von Fladnitz) die Erziehung und Ausbildung des Jungen. Die Lerninhalte waren durch die Einflüsse des frühen Humanismus geprägt. Daneben legte der Kaiser großen Wert auf körperliche Abhärtung und den Erwerb praktischer Kenntnisse, weshalb er Maximilian die „sieben ritterlichen Behändigkeiten“ (Reiten, Klettern, Schießen, Schwimmen, Ringen, Tanzen & Hofieren, Turnierkampf) vermitteln ließ. Insbesondere im Turnier bewies Maximilian regelmäßig außerordentliches Geschick und erwarb sich den Ruf eines tollkühnen, ausgezeichneten Kämpfers. Daneben zeigte er großes Interesse an der Kunst des Waffenschmiedens sowie der Beizjagd.