Meteorologie

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Meteorologie ist die Lehre der physikalischen und chemischen Vorgänge in der Atmosphäre und beinhaltet auch deren bekannteste Anwendungsgebiete, die Wettervorhersage und die Klimatologie.

Über die Atmosphärenphysik, die Klimaforschung und die Verbesserung der Methoden zur Wettervorhersage hinausgehend untersucht die Meteorologie also auch chemische Prozesse (z. B. Ozon­bildung, Treibhausgase) in der Lufthülle und beobachtet atmosphärische Himmelserscheinungen. Sie wird zu den Geowissenschaften gezählt und ist an den Universitäten oft den Instituten für Geophysik bzw. der jeweiligen Fakultät für Physik angegliedert.

Geschichte der Meteorologie[Bearbeiten]

Ursprünge[Bearbeiten]

Wetterbeobachtung war schon für die als Nomaden lebenden Menschen von Interesse, um die Wanderbewegungen der Beute- oder Herdentiere oder günstiges Wetter für längere Sammelausflüge einschätzen zu können. Beobachtung und Aufzeichnung des lokalen Wetters ist für Bauern eine wichtige Grundlage für grundlegende Entscheidungen: Wann sät man, wann erntet man?

  • Je früher man sät, desto länger die mögliche Vegetationsperiode bis zur Ernte; bei früherem Säen drohen aber zugleich Einbußen durch Wettereinwirkungen auf die junge Saat.
  • Je später man erntet, desto größer der Ertrag. Gleichwohl kann es besser sein, die Ernte etwas früher einzubringen, z. B. um sie vor einem nahenden Unwetter oder einer Schlechtwetterperiode in Sicherheit zu bringen

Meteorologische Beobachtungen unternahm auch der Naturforscher und Philosoph Theophrastos von Eresos im 3. Jahrhundert v. Chr.

Wetterbeobachtung und -forschung kann auch militärischen Zwecken dienen. Beispielsweise war für Seeschlachten eine zutreffende Prognose von Windrichtung und -stärke nützlich (manchmal sogar entscheidend).

Die Entdeckung Amerikas 1492 war der Auftakt für das Zeitalter der Entdeckungen. Der zunehmende interkontinentale Schiffsverkehr brachte viele neue Erkenntnisse über Wetterphänomene. Auf den Schiffen wurde das Wetter detailliert beobachtet und im Logbuch aufgezeichnet.

Frühe theoretische Ansätze lieferte Albertus Magnus: In seiner Abhandlung De natura locorum beschrieb er die Abhängigkeit der Eigenschaften eines Ortes von seiner geografischen Lage. Solche Ansätze wirkten weiter, zum Beispiel schrieb der Wiener Astronom Georg Tannstetter 1514 eine kurze Darlegung der theoretischen Klimatologie.

Eine erste Revolution in der Wetterkunde setzte zwischen 1880 und 1900 ein, als die meteorologischen Dienste einzelner Staaten ihre Wetterdaten mittels drahtgebundener und drahtloser Telegrafie austauschen konnten und so ein zeitnaher Datenvergleich möglich wurde. Dadurch konnten erstmals synoptische Wetterkarten erscheinen. Basis dafür war die genaue Dokumentation in Beobachtungsbüchern oder -tabellen und die Erforschung statistischer Korrelationen.