Miami (Volk)

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Die Miami bzw. Myaamiaki oder Miami-Konföderation waren eine lose Konföderation mindestens 6 algonkinsprachiger Indianerstämme, deren Stammesgebiet zu Beginn des 17. Jahrhunderts sich südlich des Michigansees über große Teile des heutigen US-Bundesstaats Indiana sowie der angrenzenden Gebiete von Illinois und Ohio im Mittleren Westens erstreckte. Die „Miami / Myaamiaki“ sind nicht mit den weder ethnisch noch sprachlich verwandten Mayaimi (Maymi/Maimi) im Gebiet rund um den Lake Mayaimi (Lake Okeechobee) im südlichen Florida zu verwechseln.

Sprache, Namen, Stammesgebiet und zugehörige Stämme[Bearbeiten]

Sprache[Bearbeiten]

Als Ende des 17. Jahrhunderts die ersten französischen Siedler kamen, trafen sie im Gebiet der heutigen Staaten Ohio, Indiana, Illinois, Michigan, Wisconsin und Arkansas auf Stämme die alle Dialekte einer gemeinsamen Sprache sprachen: die „Miami/Myaamiaki“ entlang des Wabash River (Waapaahšiki siipiiwi) („weißglänzender, scheinender Fluss“) und die „Illinois/Inoca“ entlang des Illinois River (Inoka Siipiiwi) („Fluss der Inoka, d. h. der Illinois“). Die Sprache unterteilte sich in einen „Illinois/Inoca“-Dialekt sowie in einen „Miami/Myaamiaki“-Dialekt und ist daher meist mit unter dem Sammelbegriff „Miami-Illinois“ bekannt. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Dialekten war die Aussprache der Wörter bzw. die Lautdauer gesprochener Vokale, die „Illinois/Inoca“ sprachen mit einem „kurzen“ Akzent bzw. Vokalquantität, während die „Miami/Myaamiaki“ langsamer sprachen und daher einen „langen“ Akzent aufwiesen. Zudem hatte seit Erstkontakt mit Sprechern der „Miami-Illinois“-Sprache eine Lautveränderung von r /ɹ/ zu l /l/ stattgefunden, die spätestens im 18. Jhd. abgeschlossen war.

Namen[Bearbeiten]

Die heute übliche Stammesbezeichnung „Miami/Myaamiaki“ leitet sich aus einer Sprache benachbarter algonkinsprachiger Stämmen ab und bedeutet „Volk, das flussabwärts lebt“ (wobei bis heute nicht geklärt ist, welcher Fluss hiermit gemeint ist). Die so bezeichneten Stämme und Bands übernahmen bald ebenfalls diese Bezeichnung als ihr Autonym und nannten sich Myaamiaki („Volk, das flussabwärts lebt“, Einzahl: Myaamia) in der Miami-Illinois-Sprache, dieser Name wurde auch von den Europäern aufgegriffen und in ihre jeweilige Sprachen übernommen. Manche Quellen behaupten, sie hätten sich Twightwee (oder Twatwa) genannt, angeblich ein lautmalerischer Verweis auf ihren heiligen Vogel, den Kanadakranich (auch Sandhügelkranich, in Miami-Illinois: Cecaahkwa). Neuere Forschungen ergaben jedoch, dass Twightwee sich von Tuwéhtuwe aus der Sprache der Lenni Lenape für die Miami ableitet. Eine heute noch übliche und von den Miami benutzte Bezeichnung war und ist Mihtohseeniaki („das Volk“, Einzahl: Mihtohseenia – „Mensch“, „Person“), es könnte sich hierbei sogar um ihre ursprüngliche Stammesbezeichnung handeln, da viele indigene Völker sich einfach als „das Volk, die Menschen“ bezeichneten.