Milet

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Milet (ionisch Μίλητος Mílētos, dorisch Μίλατος Mílatos, äolisch Μίλλατος Míllatos, lateinisch Mīlētus, hethitisch sehr wahrscheinlich Millawanda bzw. Milawata), auch Palatia (Mittelalter) und Balat (Neuzeit) genannt, war eine antike Stadt an der Westküste Kleinasiens, in der heutigen Türkei.

Geographische Situation[Bearbeiten]

Milet liegt etwa 80 km südlich der heutigen Stadt Izmir, bei der Ortschaft Balat in der Provinz Aydın.

Die antike Stadt lag auf einer in die Einfahrt des Golf von Milet hineinragenden Landzunge. Der Fluss Mäander (türk. Büyük Menderes), der in diesen Golf mündet und große Mengen Sedimente mit sich führt, sorgte für eine zunehmende Verlandung des Golfes, an dem neben Milet auch noch andere griechische Poleis, wie Magnesia, Herakleia und Priene lagen. Seine besondere wirtschaftliche Bedeutung gewann Milet durch die vier als Häfen nutzbaren Buchten rund um die Landzunge.

Einige Kilometer von Milet entfernt befand sich das von der Stadt verwaltete und überregional bedeutende Apollon-Heiligtum von Didyma.

Geschichte[Bearbeiten]

Mythologische Ursprünge[Bearbeiten]

Nach einer griechischen mythischen Überlieferung wurde Milet von Kretern aus Milatos unter Sarpedon gegründet. Strabon zitiert Ephoros von Kyme, einen Historiker des vierten Jahrhunderts v. Chr.: „Milet wurde zuerst von Kretern über dem Meer gegründet […] und von Sarpedon besiedelt, der Einwohner des kretischen Miletos herbrachte und die Stadt nach jenem Miletos benannte. Den Platz hatten zuvor die Leleger besessen.“ Nach einer anderen Version erfolgte die Besiedlung unter dem Kreter Milatos zwei Generationen vor dem Fall Trojas.

Die ionische Besiedlung soll gemäß der Legende durch Neleus, den Sohn des Kodros, des letzten Königs von Athen, erfolgt sein. Herodot berichtet, dass die Griechen ohne Frauen kamen. Nachdem sie die Karer erschlagen hatten, heirateten sie deren Töchter.

Quellen[Bearbeiten]