Mittelniederländische Sprache

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Als mittelniederländische Sprache (Abk. Mnl. oder Mnld.) bezeichnet man die Vorstufe des Neuniederländischen, wie es zwischen 1150 und 1500 gesprochen wurde. Sie entwickelte sich aus dem Altniederländischen (Altniederfränkischen), insbesondere dem Westniederfränkischen.

Das Mittelniederländische gehört somit zu den niederfränkischen Varietäten, in denen die sogenannte zweite germanische bzw. hochdeutsche Lautverschiebung unterblieb. Es war zudem Teil des kontinentalwestgermanischen bzw. deutschen Dialektkontinuums.

Im ausgehenden 19. und im frühen 20. Jahrhundert wurde der dialektale Begriff „Dietsch“ (Deutsch) auch für eine zeitgenössische politische Bestrebung, der sogenannten großniederländischen Lösung, verwendet, die den politischen Zusammenschluss der Niederlande mit der Region Flandern, dem Landesteil Belgiens mit einer flämischen bzw. niederländischsprachigen Bevölkerung, forcierte.

Name der Sprache[Bearbeiten]

Die Sprecher des Mittelniederländischen nannten ihre Sprache meist als „dietsc“ oder „duutsc“ (deutsch).

Dieser deutsche Begriff lebte Jahrhunderte später wieder auf: Nationalistisch-niederländische Gruppierungen im 19. Jahrhundert verwendeten den Begriff.