Belgien

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Belgien ist ein föderaler Staat in Westeuropa. Es liegt zwischen der Nordsee und den Ardennen und grenzt an die Niederlande, Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Das Land hat ca. 11,6 Mio. Einwohner und eine Fläche von 30.688 km². Mit 378 Einwohnern pro km² zählt Blegien zu den am dichtesten besiedelten Staaten. Der Grad der Urbanisierung Belgiens ist mit fast 98% der höchste in Europa. Hauptstadt, Sitz der belgischen Königsfamilie und Zentrum der größten Agglomeration ist Brüssel. Bevölkerungsreichste Stadt ist Antwerpen, gefolgt von Gent, Charleroi, Lüttich, Brüssel, Brügge, Namur und Löwen.

Seit der Unabhängigkeit 1830 und Verfassungsgebung 1831 ist Belgien eine parlamentarische Erbmonarchie. Der Norden des Landes mit den Flamen ist niederländisches, der Süden mit den Wallonen französisches Sprachgebiet. Die Region Brüssel-Hauptstadt ist offiziell zweisprachig, jedoch mehrheitlich frankophon bewohnt. Im deutschsprachigen Gebiet in Ostbelgien sind Standarddeutsch und westmitteldeutsche Mundarten verbreitet.

Der flämisch-wallonische Konflikt, der seit dem 19. Jahrhundert anhält, prägt die oft einander zuwiderlaufenden Interessen der Vertreter der beiden großen Bevölkerungsgruppen in der belgischen Politik. Die Sprachgesetzgebung ist eine Folge dieses Konflikts. Seit den 1970er Jahren wird versucht, diesem Problem durch eine Dezentralisierung der Staatsorganisation zu begegnen. In Belgien wurde dazu in einen Bundesstaat, bestehend aus 3 Regionen und 3 Gemeinschaften umgewandelt. Die Regionen Flandern, Wallonien und Brüssel-Hauptstadt sowie die Flämische, die Französische und die Deutschsprachige Gemeinschaft bilden seither das politische Grundgefüge des Landes. Der Staatsaufbau Belgiens gilt als komplex, da u. a. die Hoheitsgebiete der Regionen mit jenen der Gemeinschaften nicht deckungsgleich sind. So überschneiden sich die Zuständigkeiten der Französischen und der Flämischen Gemeinschaft in der offiziell zweisprachigen Region Brüssel-Hauptstadt, und das kleine Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft gehört zur mehrheitlich französischsprachigen Region Wallonien. Jedoch strebt die Deutschsprachige Gemeinschaft die Ausgliederung aus Wallonien und die Erhebung zur gleichberechtigten vierten belgischen Region neben Flandern, Wallonien und Brüssel-Hauptstadt an.

Belgien ist Gründungsmitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der heutigen Europäischen Union (EU), deren wichtigste Institutionen in seiner Hauptstadt Brüssel ihren Sitz haben. Der belgische Staat ist neben den Niederlanden und Luxemburg Mitglied in der Wirtschaftsunion Benelux.

Landesname[Bearbeiten]

Der Name Belgien begründet sich auf die römische Provinz Gallia Belgica. Dieser nordöstliche Teil Galliens wurde von Stämmen keltischer (d. h. die Belger) und germanischer (d.h. Germani cisrhēnani) Herkunft bewohnt. Im 18. Jahrhundert galt das französische Adjektiv belge oder belgique als Entsprechung von Nederlands ‚niederländisch‘; der kurzlebige unabhängige Belgische Staat von 1790 hieß z.B. auf Französisch États belgiques unis und wurde auf Niederländisch meist Verenigde Nederlandse Staten genannt. Später beschränkte sich der Gebrauch von belge und belgique zunehmend auf die südlichen Niederlande, das heutige Belgien.