Motte (Burg)

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Eine Motte (französisch motte „Klumpen“, „Erdsode“; Aussprache „mott“) ist ein vorwiegend in Holzbauweise errichteter mittelalterlicher Burgtyp, dessen Hauptmerkmal ein künstlich angelegter Erdhügel mit einem meist turmförmigen Gebäude ist. Weitere deutsche Bezeichnungen sind Turmhügelburg, Erdhügelburg und Erdkegelburg.

Bezeichnung[Bearbeiten]

Die Erforschung des Burgtyps begann in den 1830er Jahren der französische Archäologe Arcisse de Caumont, der ihn als château à motte bezeichnete. Mit motte ist dabei der charakteristische Erdhügel gemeint. Die überlieferte lateinische Bezeichnung dafür ist mota. Der deutsche Burgenforscher Otto Piper übernahm später die Bezeichnung „Motte“ aus dem Französischen, die im heutigen deutschen Sprachgebrauch sowohl den Erdhügel als auch pars pro toto die Burganlage als Ganzes bezeichnet. Carl Schuchhardt hingegen bezeichnete den Hügel als Turmhügel und den entsprechenden Burgtyp als Turmhügelburg. Teilweise wird auch vorgeschlagen, die Motte als künstlich aufgeworfenen Hügel und die Turmhügelburg als Anlage auf einer künstlich überhöhten natürlichen Erhebung zu bezeichnen. Letzteres wird in Österreich auch als Hausberg bzw. Hausberganlage bezeichnet. Alle diese Begriffe sind aber konstruktive Bezeichnungen der Burgenforschung, keine zeitgenössischen des Mittelalters. Regional gibt es weitere unterschiedliche Bezeichnungen für den Turmhügel, wie beispielsweise Bühl, Borwall oder Wal.

Der Typus der Motte findet sich am häufigsten bei Niederungsburgen im Flachland, bisweilen auch in hügeligen Regionen, im Gegensatz zu den Höhenburgen in Mittel- oder Hochgebirgen. Unter einer Turmburg kann man den Oberbegriff verstehen, der sowohl ebenerdige Turmburgen als auch Turmhügelburgen umfasst, wobei Motten solche Turmhügelburgen sind, deren Hügel ganz oder größtenteils künstlich aufgeschüttet wurden. Die mottentypische Umgebung war sumpfig oder von Gewässern durchzogen.