Neufundland

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Die Insel Neufundland liegt vor der Nordostküste Nordamerikas im Atlantischen Ozean, hier im äußersten Mündungsgebiet des Sankt-Lorenz-Stroms. Die kanadische Provinz Neufundland und Labrador erstreckt sich zudem über die weitaus größere Labrador-Region auf dem kanadischen Festland. Die Insel Neufundland selbst ist der am dichtesten besiedelte Teil der Provinz.

Geographie und Klima[Bearbeiten]

Von der Labrador-Halbinsel ist Neufundland im Norden durch die Belle-Isle-Straße getrennt, von der Kap-Breton-Insel im Süden durch die Cabotstraße; im Osten befindet sich der offene Nordatlantik, im Westen der Sankt-Lorenz-Golf.

Die Provinz von Neufundland und Labrador hat eine Gesamtfläche von 404.720 km². Die Insel selbst hat eine Fläche von 108.860 km² (mit allen vorgelagerten Inseln wie Twillingate, Fogo und Bell Island insgesamt 111.390 km²). Der östlichste Vorposten der Insel, die Halbinsel Avalon mit der Hauptstadt St. John’s, verfügt hingegen lediglich über eine Fläche von 9700 km². Dabei wird die Insel – von den Einheimischen als „The Rock“ bezeichnet – von mehr als 500.000 Einwohnern bewohnt. Zum Vergleich leben in der Festland-Region Labrador auf 294.330 km² Fläche nur 28.000 Menschen.

Die Insel Neufundland bietet einen 9656 km langen Küstenstreifen. Zusammen mit den 7886 Küstenkilometern von Labrador besitzt die Provinz eine insgesamt 17.542 km lange Küste. Die Provinzhauptstadt St. John’s mit gut 100.000 Einwohnern befindet sich auf der im äußersten Südosten der Insel gelegenen Halbinsel Avalon. Etwa die Hälfte der Bevölkerung (250.000) lebt im Einzugsgebiet von St. John’s. Die Stadt verfügt über ein hervorragendes natürliches Hafengelände für Fischerei und Hochseeschifffahrt; die Universitätsstadt unter dem Signal Hill ist zudem die älteste Hafenstadt Nordamerikas. Dieser äußerste Osten Nordamerikas liegt Europa am nächsten, insofern bot sich der Naturhafen in St. John’s auch als erster Anlandepunkt für Neusiedler aus der Alten Welt an. Der Provinzhauptstadt vorgelagert ist Cape Spear, das nicht nur der östlichste Punkt der Insel („First to See the Sun“), sondern auch des gesamten nordamerikanischen Kontinents (ohne Grönland) ist. 19 km südlich von Neufundland liegt die Insel Saint-Pierre, Teil des französischen Überseegebiets Saint-Pierre-et-Miquelon. Die beiden kleinen vorgelagerten Inseln sind die Reste des bis 1753 wesentlich größeren französischen Kolonialgebiets „la Nouvelle France“, deren Hauptort ebenfalls Saint-Pierre heißt.

Höchster Punkt der Insel Neufundland ist der 814 m hohe Berg The Cabox in den Long Range Mountains an der Westküste bei Corner Brook. Längster Fluss ist der 322 km lange Exploits River, der vom Beothuk Lake (ehemals bekannt als „Red Indian Lake“) aus nach Nordosten fließt.

Neufundland ist ein raues, vom Wetter und vom Einfluss des Atlantiks geprägtes Land. Der Labradorstrom führt im Frühsommer zahlreiche Eisberge mit sich. Obwohl sich die Insel mit ihren zerklüfteten, felsigen Küsten auf derselben geographischen Breite wie Mitteleuropa befindet, liegen die Temperaturen deutlich tiefer. Das Wetter ist ganzjährig kühl. Die Sommer sind kurz, mit Temperaturen um 16 °C. In den Küstengebieten kann ganzjährig mit Niederschlag gerechnet werden. Lediglich im Bereich der Küstenregionen sorgt maritimes Klima für milde Winter mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. In den Festlandbereichen Neufundlands ist es generell trockener; die Winter in Labrador sind deutlich kälter als auf der Insel selbst. Trotz der kühlen und kurzen Sommer sind vereinzelte hohe Temperaturen selbst in den subarktischen Bereichen im Norden der Provinz keine Seltenheit.