Neuguinea

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Neuguinea ist mit einer Fläche von 786.000 km² nach Grönland die zweitgrößte Insel der Erde. Der Westteil, Westneuguinea (Papua und Papua Barat), wurde 1963 von Indonesien besetzt. Der Osten der Insel ist seit 1975 Teil des unabhängigen Staates Papua-Neuguinea. Neuguinea besitzt den größten Tropenwald Australasiens, die reichhaltigsten Korallenriffe der Welt und einen der höchsten Biodiversitätsgrade der Welt. Weltweit einzigartig ist auch die Anzahl von über 1.000 indigenen Sprachen.

Geografie[Bearbeiten]

Neuguinea liegt in der Nähe des Äquators, im Norden des australischen Kontinents, von dessen Festland es erst infolge des Anstiegs des Meeresspiegels nach der letzten Kaltzeit vor 8.000 Jahren getrennt wurde (Torres-Straße). Im Westen stellt es das Bindeglied zu Südostasien dar.

Die Insel befindet sich im Gebiet des pazifischen Feuerrings, wo die pazifische und die australische Lithosphärenplatte aufeinanderstoßen. Deshalb ist sie von einer Kette von großen Gebirgen durchzogen. Im Westen, dem indonesischen Teil der Insel, ragt das Maokegebirge auf, dessen höchster Berg der Puncak Jaya (von Bergsteigern auch Carstensz-Pyramide genannt; 4.884 m) und dessen zweithöchster der Trikora mit 4.750 m ist. Im östlichen, zu Papua-Neuguinea gehörenden Teil der Insel erhebt sich das Bismarckgebirge mit dem höchsten Gipfel Mount Wilhelm (4.509 m). Dort findet sich noch eine Reihe von weiteren Gebirgen und eine Vielzahl an Vulkanen (z.B. Tavurvur, Giluwe, Lamington und Victory). Ursächlich dafür ist, dass im Norden und Osten vor der Insel im Pazifik und auf der Insel der Randbereich der pazifischen Platte in mehrere kleine Mikroplatten mit jeweils tektonisch aktiven Plattenrändern zerbrochen ist.

Auf dem Puncak Jaya gibt es heute nur noch winzige Gletscherreste. Noch 1972 gab es mehrere kleinere Gletscher, wie beispielsweise den Northwall Firn, den Meren-Gletscher, den Carstensz-Gletscher und die Southwall Hanging-Gletscher. Es sind Reste eines noch 1936 vorhandenen großen, geschlossenen Gletschers. Die Gletscherschmelze führte bereits im 20. Jahrhundert zum Verschwinden der Gletscher auf dem Trikora, dem 4.800 m hohen Pilimsit und dem 4.760 m hohen Mandala.

In den großen Gebirgen entspringen die längsten Flüsse Neuguineas. Ausgehend vom Maokegebirge fließt der Sepik in nordöstlicher Richtung und mündet in die Bismarcksee, während der Fly nach Südosten fließt, wo er im Golf von Papua mündet. Im Südwesten mündet der Digul in die Arafurasee, im Nordwesten der Mamberamo in den Pazifik und der Waipoga im Westen in die Cenderawasih-Bucht. Während der Regenzeit setzen die Flüsse monatelang große Flächen der nördlichen und südlichen Tiefländer unter Wasser.

Die Korallenriffe am Nordwestende bei Raja Ampat und am Südostende in der Milne Bay gehören zu den artenreichsten Riffen der Welt.

Die im Südosten gelegene Hauptstadt Papua-Neuguineas Port Moresby hat offiziell etwa 250.000 Einwohner, die zweitgrößte Stadt Lae im Osten etwa 80.000 Einwohner. Dort beginnt der Highlands Highway, die Hauptfernverkehrsstraße der Insel, über die die Bewohner der Gebirgsregion mit importierten Waren versorgt werden. Die Hauptstadt der indonesischen Region Westpapua ist Jayapura mit etwa 200.000 Einwohnern. Weitere indonesische Städte sind beispielsweise Manokwari im Osten der Vogelkop-Halbinsel und Merauke im Süden.