Olympia (Griechenland)

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Olympia (Ὀλυμπία) war das Heiligtum des Zeus in Elis im Nordwesten der Halbinsel Peloponnes. Es war der Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike. Am Rande des antiken Heiligtums befindet sich die moderne Stadt Archea Olymbia.

Geschichte[Bearbeiten]

Frühzeit[Bearbeiten]

Das Land am Zusammenfluss von Kladeos und Alpheios weist eine lange Besiedlungsgeschichte auf. Die ältesten Keramikfunde im Bereich des Stadions lassen sich bis in das vierte Jahrtausend vor Christus, also in die ausgehende Jungsteinzeit beziehungsweise die beginnende Kupfersteinzeit, datieren. Damit ist Olympia neben Ajios Dimitrios, einem Ort bei Lepreon, der zweite Ort in Elis, für den eine so frühe mindestens temporäre Besiedlung nachweisbar ist. Weiterhin lassen sich im Bereich des Stadions Keramikscherben aus dem Frühhelladikum I und II, also aus dem dritten Jahrtausend vor Christus, nachweisen. Unter dem Pelopion-Temenos, rund 200 Meter westlich des Stadions, befindet sich ein großer prähistorischer Tumulus. Seine Kuppe wurde wahrscheinlich bereits in prähistorischer Zeit oder in der Antike durch Steinraub und Erosion abgesenkt, litt aber ebenfalls unter den modernen Grabungen. Der Tumulus wurde durch Archäologen auf die Zeit um 2600/2500 vor Christus datiert. Dem Tumulus folgte eine Siedlung aus Apsidenhäusern, deren Bauten II, III, IV und V auf einer Schwemmsandschicht errichtet worden sind, wie durch die stratigraphische Analyse nachgewiesen werden konnte. Nach dieser werden die Apsidenhäuser an den Beginn des Frühhelladikum III, also gegen 2200 vor Christus, datiert. Die dort gemachten Keramikfunde weisen auf eine Benutzung bis in das späte Frühhelladikum III, um 2000 vor Christus, hin. Weitere frühhelladische Scherben wurden im Tal des Kladeos sowie in der Nähe des Neuen Museums von Olympia gefunden. Sie legen nahe, dass das Gebiet bereits im dritten Jahrtausend vor Christus in größerem Umfang menschlicher Besiedlung ausgesetzt war. Die von den Bewohnern der Siedlung auf der Altis geschaffene Keramik wurde mit nichthelladischen Dekormotiven verziert. Diese mit Ritzungen und Einstichen verzierten Tonwaren könnten zum einen auf einen Einfluss der in Dalmatien ansässigen Cetina-Kultur, zum anderen aber auch auf Süditalien hindeuten, so dass die Siedler von Olympia möglicherweise mit diesen in Kontakt standen.

Die Bauten II, III und V lassen es wahrscheinlich erscheinen, dass die Siedlung einer Brandkatastrophe zum Opfer gefallen ist. Danach errichtete man auf den Grundmauern der Apsidenhäuser I, II und V neue rechtwinklige Häuser ohne apsisförmige Enden. Sie lassen sich bis in das frühe Mittelhelladikum I datieren. Im Bereich der Altis wurden einzelne Scherben des Mittelhelladikum II und III nachgewiesen, die jedoch ohne konkreten Fundzusammenhang sind. Die Siedlung im Bereich der Altis wurde im Mittelhelladikum I nicht aufgegeben, sondern in höhere Lagen verlegt, um sie vor Überschwemmungen zu schützen. Dieses Siedlungsgebiet lag am Sandsteinhügel im Nordosten des Stadionwalls und am Ausläufer des Südosthanges des Kronoshügels. Für die Bewohner des neuen Dorfs hatte der Tumulus keinerlei Bedeutung mehr als Kultort, wie der Lehmabbau an seinen nördlichen Randbereichen zeigt. Aus der Zeit der Rechteckhäuser stammen auch Kinderbestattungen in Pithoi. Diese Siedlung wurde aber bereits im Mittelhelladikum I ebenfalls aufgrund der Überflutungsgefahr verlassen und an den auslaufenden Südosthang des Kronoshügels und in ein kleines Tal nördlich des Stadionbereichs verlegt.

Aus mykenischer Zeit stammen nur einzelne Funde, die unter dem Schutt der alten Grabungen entdeckt wurden. Die Frage der Existenz rein mykenischer Schichten ist jedoch noch ungeklärt, da ernsthafte Untersuchungen in diese Richtung etwa auf der Schatzhausterrasse bisher nicht unternommen wurden. In der näheren Umgebung Olympias, im Bereich hinter dem neuen Museum, wurden allerdings spätmykenische Kammergräber entdeckt (bis 1998 insgesamt 13 Stück), die bis ins 12./11. Jahrhundert v. Chr. (Späthelladikum III C) benutzt wurden und auf eine noch unentdeckte mykenische Siedlung in der Nähe schließen lassen.