Plauen

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Die Große Kreisstadt Plauen (obersorbisch Pławno, tschechisch Plavno) ist ein Oberzentrum im Südwesten des Freistaates Sachsen und die Kreisstadt des Vogtlandkreises. Zugleich ist sie die größte Stadt des sächsischen Vogtlandes und fünftgrößte Stadt im Freistaat.

Plauen wird 1122 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter wurde die Stadt ein Handelszentrum, ab dem 18. Jahrhundert ein bedeutender Standort der sächsischen Stoff- und Textilindustrie, was mit einem erheblichen Bevölkerungszuwachs einherging. Ab den 1920ern wurde die Industriestruktur der Stadt stärker durch verarbeitendes Gewerbe im Maschinenbau geprägt. Plauen wurde durch Bombenangriffe 1945 erheblich getroffen, aber überwiegend wieder aufgebaut. Ein Großteil des Plauener Zentrums ist von urbaner, großstädtischer Bebauung des 19. Jahrhunderts geprägt. Wahrzeichen der Stadt sind das Alte Rathaus mit seinem Renaissance-Giebel und der Kunstuhr sowie die Johanniskirche. Mit der Friedensbrücke befindet sich in Plauen einer der größten steinernen Brückenbögen weltweit und am nordöstlichen Stadtrand mit der Elstertalbrücke die zweitgrößte Ziegelbrücke der Welt. Daneben gibt es zahlreiche weitere Bau- und Kulturdenkmale in der Stadt.

Geografie[Bearbeiten]

Topografie[Bearbeiten]

Plauen liegt im Mittelvogtländischen Kuppenland. Das Stadtgebiet ist deshalb von den typischen, meist bewaldeten Kuppen, auch Pöhle genannt, geprägt. Es erstreckt sich über rund 102 km². In Nord-Süd-Richtung dehnt sich der vereinfacht rautenförmige Grundriss auf etwa 16 km und in Ost-West-Richtung auf etwa 12 km aus.

Die mittlere Höhe von 412 m ist in Plauen ein sehr theoretischer Wert, denn der tiefste Punkt ist die Elstersohle mit 305 Metern (liegt im Ortsteil Röttis), der höchste Berg ist mit 525 Metern der bewaldete Culmberg (im südlichen Stadtteil Oberlosa). Hausberg von Plauen ist der 507 Meter hohe Kemmler mit einem Bismarckturm.

Plauen liegt im Tal und an den Uferhängen der Weißen Elster. Im Bereich der Einmündung der Syra weitet sich das Tal zu einem Becken mit dem Stadtzentrum. Die Weiße Elster fließt von Südwesten durch die Ortschaft Straßberg ins ursprüngliche Plauener Stadtgebiet. Etwa in der Stadtmitte schwenkt sie nach Norden, fließt durch den Stadtteil Chrieschwitz und bildet dann die östliche Grenze des Stadtgebiets. Dabei teilt sie es in zwei etwa gleich große Bereiche.

Während das ursprüngliche Stadtgebiet, also die Innenstadt, ein verdichtetes städtisches Wohn- bzw. Mischgebiet ist, sind besonders die von 1994 bis 1999 eingemeindeten Ortschaften durch den hohen Anteil (55 %) an landwirtschaftlicher Nutzfläche (LNF) geprägt. Dies ist der höchste Wert im Vergleich mit den vier nächstgrößeren Städten Sachsens. Als einzige dieser Städte besitzt Plauen eine rein ländliche Stadtrandzone. Plauen ist von vielen Grünflächen durchzogen; besonders im Norden und Süden befinden sich ausgedehnte Waldflächen. Der Waldanteil ist mit 18 %, nach Dresden mit 21 %, der zweitgrößte der großen sächsischen Städte.

Das hügelige Umland ist in etwa gleichem Verhältnis von Feldern, Wiesen und Wäldern bedeckt. In kurzer Entfernung zur Stadt befinden sich die auch als Naherholungsgebiete genutzten beiden großen Talsperren Pöhl (nordöstlich) und Pirk (südlich).