Qualifikation (Personalwesen)

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Unter Qualifikation (Arbeitsqualifikation; lat. qualis facere, „Beschaffenheit herstellen“) versteht man allgemein in der Wirtschaft und speziell im Personalwesen die sich aus Fachkompetenz, Sozialkompetenz und Schlüsselqualifikation zusammensetzende Eignung einer Person für einen Beruf oder eine bestimmte Aufgabe.

Allgemeines[Bearbeiten]

Berufliche Qualifikation ist nicht nur für ein Individuum die Voraussetzung für den wirtschaftlichen und sozialen Status in der Gesellschaft, sondern auch die Volkswirtschaft profitiert von den Qualifikationen ihrer Arbeitskräfte. Schon der Ökonom Adam Smith wies in seinem im März 1776 erschienenen Buch Der Wohlstand der Nationen darauf hin, dass in einer Arbeitsstunde harter Arbeit mehr Arbeitsleistung stecken könnte als in zweistündiger leichter Arbeit. Doch erst durch die Arbeiten zum Humankapital besonders von Jacob Mincer (1974), Gary Becker (1975) oder Theodore W. Schultz (1981) entwickelte sich die Qualifikation zum zentralen Theoriebestandteil.

Gerade in Deutschland stellt die formelle schulische und berufliche Qualifikation ein zentrales Element in der Platzierung auf dem Arbeitsmarkt dar; keine Qualifikation zu besitzen ist mit der Gefahr der sozialen Exklusion verbunden. Die vorhandene Qualifikation spielt deshalb bei der Berufswahl und bei Bewerbungen eine entscheidende Rolle und sichert den Zugang zum Arbeitsmarkt. Qualifikation wird hier benötigt, um ökonomische, technologische und arbeitsorganisatorische Arbeitsaufgaben zu bewältigen. Damit orientiert sich die Qualifikation vor allem an der Arbeitsnachfrage und nicht an den subjektiven Interessen des Arbeitsuchenden. Er kann aufgrund seiner Qualifikation von einem Arbeitgeber einen Arbeitsplatz erhalten, wenn er die Qualifikationsanforderungen des Arbeitgebers erfüllen kann. Diese Anforderungen des Arbeitgebers ergeben sich wiederum aus der Stellenbeschreibung einer unbesetzten Stelle. Stimmt diese mit der nachgewiesenen Qualifikation des Bewerbers überein, kann es zu dessen Einstellung kommen. Falls keine Übereinstimmung vorliegt (mismatch), handelt es sich entweder um eine Unter- oder um eine Überqualifikation. Während die Unterqualifikation einer Arbeitskraft zu ihrer Überforderung führt, bewirkt die Überqualifikation eine Unterforderung, die beide Stress verursachen.