Rhein-Main-Gebiet

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Das Rhein-Main-Gebiet, auch Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, ist eine der 11 von der deutschen Ministerkonferenz für Raumordnung definierten Metropolregionen in Deutschland. Es ist benannt nach den beiden Flüssen Main und Rhein und liegt im Süden Hessens sowie Teilen der angrenzenden Länder Rheinland-Pfalz (Rheinhessen) und Bayern (Unterfranken). Kern der Metropolregion ist der städtische Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main. Insgesamt hat das Rhein-Main-Gebiet rund 5,8 Mio. Einwohner, von denen etwa 2,4 Mio. im Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main leben.

Das Rhein-Main-Gebiet ist die verkehrsgeographische Mitte Deutschlands und Europas.

Kernstädte[Bearbeiten]

Die Region stellt ein polyzentrisches Verdichtungsgebiet dar, dessen wirtschaftlich und politisch wichtigste Städte Frankfurt am Main, Wiesbaden, Mainz und Darmstadt sind. Funktionaler und geografischer Mittelpunkt ist die Stadt Frankfurt am Main.

Andere städtische Zentren der Region sind Rüsselsheim am Main, Bad Homburg vor der Höhe, Offenbach am Main, Hanau, Aschaffenburg, Gießen, Limburg an der Lahn und Fulda.

Abgrenzung[Bearbeiten]

Pendlerverflechtung[Bearbeiten]

Die Abteilung „Rhein-Mainische Forschung“ (1925–2005 an den Geografischen Instituten der Goethe-Universität Frankfurt beheimatet) grenzt die Region auf der Basis von Pendlerverflechtungen ähnlich ab, Kernstädte der Region sind hier Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach, Darmstadt und Hanau in Hessen sowie Aschaffenburg in Bayern und Mainz in Rheinland-Pfalz. Mit insgesamt etwa 4,9 Millionen Einwohner auf ungefähr 11.000 km² Fläche umfasst die Region nach dieser Abgrenzung auch den Regierungsbezirk Darmstadt, den Landkreis Limburg-Weilburg (Regierungsbezirk Gießen) sowie den Landkreis Aschaffenburg und den Landkreis Miltenberg aus Bayern sowie den Landkreis Mainz-Bingen, die Stadt Worms und den Landkreis Alzey-Worms aus Rheinland-Pfalz. Die Erweiterung des IHK-Forums im Norden um die IHK-Bezirke Gießen-Friedberg ist aus Sicht der Wissenschaftler wenig sinnvoll, da sich aus diesen Landkreisen nur wenige Verflechtungen mit dem Kern der Region nachweisen lassen.

Functional Urban Area[Bearbeiten]

Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, verwendet das harmonisierte Konzept der Stadtregion (Functional Urban Area, bis 2013 Larger Urban Zone). Die Stadtregion DE005C Frankfurt am Main wird seit 2004 im Rahmen des Urban Audit für statistische Erhebungen genutzt. Zur Stadtregion Frankfurt gehören gemäß dieser Definition folgende Verwaltungseinheiten

In der so abgegrenzten Region mit zusammen 4.305 km² leben 2.779.727 Einwohner.

Zur Metropolregion gehören auch die Stadtregionen DE020C Wiesbaden mit 462.098 Einwohnern, DE025C Darmstadt mit 439.084 Einwohnern und DE037C Mainz mit 403.849 Einwohnern.

Regionalverband FrankfurtRheinMain[Bearbeiten]

Das Gesetz über die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main des Hessischen Landtags vom 11.03.2011 definiert den engeren Ballungsraum Frankfurt am Main folgendermaßen:

Dieses Gebiet zählt etwa 2,2 Mio. Einwohner auf 2.500 km² Fläche.

S-Bahn Rhein-Main[Bearbeiten]

Das S-Bahn-Netz reicht von Wiesbaden und Mainz im Westen bis Hanau im Osten sowie von Friedberg im Norden bis Darmstadt und Riedstadt im Süden. Dieses Gebiet zählt 3,4 Mio. Einwohner auf 5.500 km² Fläche.

Rhein-Main-Verkehrsverbund[Bearbeiten]

Der Einzugsbereich des Rhein-Main-Gebiets ist sehr groß. Etwa 350.000 Pendler kommen jeden Tag in den Frankfurter Raum, die zum Teil weit mehr als 100 km von ihrem Arbeitsplatz entfernt wohnen. Der Pendler-Einzugsbereich umfasst den ganzen Odenwald, die Südpfalz, die Rhön, den Taunus, den Westerwald, die Region Marburg/Gießen/Wetzlar und die Kurpfalz. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) ist deshalb nicht zufällig der drittgrößte deutsche Verkehrsverbund.

Wirtschaft[Bearbeiten]

Die zentrale und verkehrsgünstige Lage in Südwestdeutschland förderte schon Mitte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung der Region. Unternehmen aus vielen Branchen haben hier ihren Sitz und beschäftigen in der Region etwa 1,8 Millionen Arbeitnehmer. In der Region Frankfurt Rhein-Main werden 7,9% der deutschen Bruttowertschöpfung erwirtschaftet. Der zu Hessen gehörende Teil der Region erzielt sogar 78% des hessischen Bruttoinlandprodukts. Diese Zahlen unterstreichen die Stellung von Frankfurt Rhein-Main als eine der, nach europäischen Standards, bedeutendsten Metropolregionen Deutschlands. In der Frankfurter Innenstadt überwiegen Banken und Investmentgesellschaften sowie die Europäische Zentralbank. Die chemische Industrie ist in der Region lange ansässig, insbesondere im Industriepark Höchst. Im weiteren Umfeld haben sich weitere Dienstleistungen etabliert, wobei die Automobilindustrie eine Schlüsselrolle einnimmt. Viele davon haben eine Europa- oder Deutschlandzentrale, oft mit Forschungs- und Designzentren. Auch die Bau- und Immobilien-Wirtschaft zählt mit einem Anteil von 18% an der regionalen Bruttowertschöpfung zu den wirtschaftlichen Schwergewichten der Region. Als Wissenschaftsstädte, mit Sitz von Bundesbehörden und Versicherungsunternehmen, haben sich Darmstadt und Wiesbaden etabliert.

Der Logistikbereich ist besonders durch den Flughafen Frankfurt Main und die zentrale Anbindung an das Autobahn- und Eisenbahnnetz stark begünstigt. Das Frankfurter Kreuz und der Frankfurter Hauptbahnhof sind jeweils die verkehrsreichsten in Europa. In wenigen Stunden Fahrt sind München, Hamburg, die Benelux-Staaten, Paris, die Schweiz, Österreich, Tschechien, Polen und Berlin zu erreichen. Weitere wichtige Bahnhöfe im Fernverkehr sind Mainz Hbf, Frankfurt Süd und Frankfurt Flughafen Fernbahnhof. Über den Frankfurter Flughafen sind viele Flugziele weltweit als Direktflug erreichbar. Die Infrastruktur im Rhein-Main-Gebiet gilt als sehr gut ausgebaut.