Safawiden

Aus Twilight-Line Medien

Die Safawiden (Ṣafawīyān; Səfəvilər) waren eine aus Ardabil in Iranisch-Aserbaidschan stammende Herrscherdynastie in Persien, die von 1501 bis 1722 regierte und den schiitischen Islam als Staatsreligion etablierte.

Bedeutung der Safawiden für den heutigen Iran[Bearbeiten]

Die Epoche der Safawiden hatte fundamentale Folgen für das heutige islamische Staatswesen. Unter Ismail I. gelang nicht nur ein Zusammenschluss mehrheitlich iranisch bevölkerter Gebiete und Landstriche, sondern es wurde auch der Keim zu einem persischen „Nationalbewusstsein“ gelegt und damit die Grundlage für den heutigen iranischen Staat geschaffen.

Die Hauptsprache der Safawiden-Herrscher war Aseri, es wurde bis zum Zusammenbruch des Staates im Safawiden-Palast gesprochen. Die Feudalherren des Staates bestanden aus den aserbaidschanisch sprechenden Qizilbash-Stämmen, und sie hatten die Oberhand in der Staatsverwaltung. Ebenso bildeten sie die Staatsarmee der Safawiden.

Die Safawiden bekehrten große Bevölkerungsteile mit Gewalt zu einem gemäßigten Schiismus, der sich von den in den Nachbarstaaten herrschenden Sunniten abgrenzte. Die Safawiden standen in einem fortwährenden Konflikt mit dem Osmanischen Reich im Westen. Im Nordosten bestanden Konflikte mit den Usbeken der Dschaniden-Dynastie. Intensive Streitigkeiten wurden zeitgleich im Osten um das heutige Afghanistan ausgefochten. Widersacher waren hier die einflussreichen indischen Großmoguln. Die Auseinandersetzungen erforderten zunehmend eine artikulierte innere Stärke des persischen Bewusstseins.

Dieser insgesamt schleichende Prozess führte schließlich dazu, dass sich unterschiedliche islamische Kulturen herausbildeten, die sich im 18. Jahrhundert dann als Persien, Zentralasien und Indien unter den Großmoguln darstellten.

Quellen[Bearbeiten]

  • Shapour Ghasemi: Safavid Empire 1502–1736. Iran Chamber Society