Theorie

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Eine Theorie ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine durch weitgehend spekulatives Denken gewonnene Erkenntnis oder ein System von Lehrsätzen, aus denen sich eine Erkenntnis ableiten lässt. In der Alltagssprache wird Theorie also oftmals für eine Vermutung über einen Sachverhalt benutzt, die erst noch zu beweisen wäre.

Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch ist eine Theorie hingegen ganz im Gegenteil ein System wissenschaftlich begründeter Aussagen, das geeignet ist, Gesetzmäßigkeiten zu erklären und Prognosen über die Zukunft zu erstellen; berühmte Beispiele sind die Evolutionstheorie und die Relativitätstheorie. Viele Fachdisziplinen, wie etwa die Physik, führen seit dem 9. Jahrhundert eigene Theoriedebatten. Die Frage nach dem Geltungsbereich und der Bestätigung oder Verifikation von Theorien wird in der Wissenschaftstheorie behandelt. Einen speziellen formalen Theoriebegriff verfolgt die mathematische Logik.

Etymologie[Bearbeiten]

Der Ausdruck taucht im 16. Jahrhundert im deutschen Sprachgebrauch auf und wird aus dem aus spätlateinischen theoria entlehnt, das wieder auf das griechische ‘'Anschauen’, ‘Betrachtung’, dann ‘Erkenntnis’ zurückgeht. Es wird eine Herleitung von θεωρός vermutet, was die Bezeichnung eines Abgesandten der Polis zur Teilnahme an Götterfesten und Orakeln war

Das Wort Theorie (aus theoréein, kontrahiert theoreîn, „beobachten, betrachten, [an]schauen“; hē theoría „die Anschauung, Überlegung, Einsicht, wissenschaftliche Betrachtung“, „die Betrachtung oder Wahrnehmung des Schönen als moralische Kategorie“) bezeichnete ursprünglich die Betrachtung der Wahrheit oder des Wesens einer Sache durch gedankliche Arbeit, wie Kontemplation, Spekulation und Argumentation.