UÇK

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Die UÇK (Kurzform für Ushtria Çlirimtare e Kosovës, „Befreiungsarmee des Kosovo“) war eine albanische paramilitärische ultra-nationalistische Organisation, die für die Unabhängigkeit des Kosovo kämpfte.

Sie entstand 1994, öffentlich trat sie erstmals 1996 in Erscheinung. Ihr Ziel war die Unabhängigkeit des Kosovo, ihr Mittel war der bewaffnete Kampf. Teile der UÇK strebten auf diese Weise auch den Zusammenschluss aller mehrheitlich von ethnischen Albanern besiedelten Gebiete in Serbien, Mazedonien, Montenegro und Griechenland mit dem Mutterland Albanien an. Mitbegründer und Anführer war bis zu seinem Tod im Jahre 1998 Adem Jashari, danach bis zur Auflösung der UÇK im Jahre 1999 Hashim Thaçi.

Geschichte[Bearbeiten]

Entstehung[Bearbeiten]

Im Februar 1992 gründeten Kosovo-Albaner in Deutschland die Partei Lëvizja Popullore e Kosovës (LPK, alb. für etwa Volksbewegung von Kosovo) als Konkurrenzorganisation zur pazifistisch orientierten Partei LDK von Ibrahim Rugova. Die LPK befürwortete von Anfang an den bewaffneten Kampf gegen die serbischen Streitkräfte. Im Mai 1993 wurde in Priština die Lëvizja Kombëtare për Çlirimin e Kosovës (LKÇK, alb. für Nationale Bewegung für die Befreiung des Kosovo) als Abspaltung der LDK gegründet, sie war ebenfalls unter Kosovo-Albanern in Deutschland aktiv. Auch diese neue Partei versuchte, sich eine militärische Abteilung zu schaffen.

Tendenziell wurden die beiden Parteien von jüngeren Albanern und Kosovo-Albanern im westlichen Ausland unterstützt. Rugovas LDK hatte ihren Rückhalt vor allem in der albanischen Führungsschicht des Kosovo. Sie war im von der kommunistischen Partei beherrschten Jugoslawien der sechziger und siebziger Jahre geprägt worden.

Schätzungsweise 5000 ethnische Albaner hatten in den Jugoslawienkriegen auf Seiten Kroatiens oder der Muslimisch-kroatischen Föderation Bosniens gegen die Serben gekämpft. Ein Teil davon schloss sich später der UÇK an.

Die Zusammenhänge zwischen diesen verschiedenen Gruppen bei der Gründung der UÇK sind noch nicht hinlänglich erforscht. Fest steht, dass sich 1994 verschiedene im Untergrund agierende bewaffnete Gruppen zur UÇK zusammenschlossen, so der ehemalige UÇK-Führer Ramush Haradinaj. Im gleichen Jahr begann die UÇK systematisch Waffen zu kaufen und ihre Kämpfer auszubilden.

Erste Anschläge und öffentliche Auftritte[Bearbeiten]

Von 1996 bis Anfang 1998 hat sich die UÇK zu 21 Mordanschlägen bekannt: fünf (serbische) Polizisten, fünf serbische Zivilisten und elf Albaner, die als Kollaborateure bezeichnet wurden. Nach Angaben des serbischen Innenministeriums war sie in dieser Zeit verantwortlich für den Mord an 10 serbischen Polizisten und 24 Zivilisten.

Zum ersten Mal wurde sie im Mai 1997 in der internationalen Presse erwähnt. Erstmals traten UÇK-Mitglieder öffentlich in Uniform am 28. November 1997 auf beim Begräbnis des Kosovaren Halit Gecaj. Er war bei einem UÇK-Angriff auf eine serbische Polizeistation im Kreuzfeuer ums Leben gekommen. Das Begräbnis fand statt in der Ortschaft Laus/Llaushe in der Großgemeinde Srbica/Skenderaj und wurde von 20.000 Kosovo-Albanern besucht. In dieser Phase ihrer Tätigkeit wurde die UÇK von den Kosovo-Albanern weniger als nationale Armee wahrgenommen, vielmehr als Organisation in der Tradition der baskischen ETA oder der irischen IRA. Dies änderte sich im Verlauf des Frühlings 1998.