Zechin

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Zechin ist eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg. Sie gehört zum Amt Golzow.

Gemeindegliederung[Bearbeiten]

Für die Gemeinde sind die Ortsteile Buschdorf, Friedrichsaue und Zechin ausgewiesen. Bewohnte Gemeindeteile sind Baiersberg, Gerickensberg, Lehmannshöfel und Zechiner Loose. Hinzu kommen die Wohnplätze Eckel, Eichenhof, Loosa und Siedlung.

Geschichte[Bearbeiten]

Bei Grabungsarbeiten am 2,5 km entfernten Garnischberg fanden Archäologen Überreste, die in die Steinzeit datiert werden konnten. Weitere Ausgrabungen führten zu dem Nachweis, dass die Region zur Zeit der Slawen ebenfalls schon besiedelt war. 1313 wurde die Gemeinde als Zechyn erstmals urkundlich erwähnt, als Markgraf Waldemar das Dorf mit dem Bistum Lebus vereinte. Um 1400 sind in Zechin 14 Häuser überliefert, deren Einwohner zunächst der Fischerei nachgingen und nach dem Trockenlegen der umliegenden Felder auch Ackerbau und Viehzucht betrieben. 1624 erschien erstmals die Schreibweise Zechin. Friedrichsaue wurde hingegen 1723 als Vorwerk von König Friedrich Wilhelm I. gegründet. 1737 lebten in Zechin annähernd 400 Einwohner. Es bestand eine Mühle, eine Schmiede, eine Leineweberei und eine Stellmacherei. Darüber hinaus arbeiteten im Ort drei Hirten. In den Jahren 1764 bis 1766 entstanden im Hohen Busch drei Spinnerdörfer: Baiersberg, Gerickensberg und Lehmannshöfel. Sie sollten die Wollmanufakturen in Berlin mit gesponnener Wolle versorgen.

19. Jahrhundert[Bearbeiten]

Die drei Ortsteile entwickelten sich unterschiedlich; so wird Zechin um 1860 bereits ein „stadtähnlicher Charakter“ attestiert. In der Nacht vom 29. auf den 30.10.1769 kam es zu einem Brand, bei dem der Großteil der Gebäude zerstört wurde. Diese Brände führten zu einer königlichen Order, dass künftig einzelne Straßenzüge nur noch einen zentralen Backofen nutzen durften. Aus dem Jahr 1780 ist erstmals die Existenz einer Schule überliefert. 1785 wurde Zechin – wie auch andere Dörfer – durch die Oder überschwemmt. Um 1800 war Zechin die Filialkirche, während die Pfarrkirche in Golzow stand. Ab 1815 bauten die Landwirte vermehrt Ölfrüchte und Zuckerrüben an. Die Einwohnerzahl stieg an, damit auch die der Kinder. 1826 eröffnete daher ein neues Schulgebäude mit drei Klassenzimmern neben der Kirche. Durch den steigenden Absatz der landwirtschaftlichen Produkte kam es zu einem Aufschwung im Ort. 1831 gab es vier Bäcker, vier Fleischer, sechs Schuhmacher, neun Schneider, sieben Tischler und vier Schmiede. Weiterhin sind drei Mühlen und fünf Webstühle überliefert sowie neun Geschäfte, ein Gasthof und zwei Krüge. 1838 brannte die Fachwerkkirche ab und wurde 1840 durch einen Neubau ersetzt. 1851 errichtete ein Industrieller in Friedrichsaue eine Zuckerfabrik, 1861 kam ein zweites Schulgebäude in Zechin hinzu. 1866 starben rund 100 Menschen bei einer Cholera-Epidemie. Dennoch wurden 1895 bereits 1.680 Einwohner gezählt.