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'''Druiden''' waren die [[Kult|kultische]] und geistige Elite der [[Kelten|keltischen]] Gesellschaft und [[Mythologie]]. Sie gelten als wichtigste Personen der keltischen Religion. Die heutigen Kenntnisse über Druiden stammen überwiegend aus römischen und mittelalterlichen christlichen Quellen.
'''Druiden''' waren die [[Kult|kultische]] und geistige Elite der [[Kelten|keltischen]] Gesellschaft und [[Mythologie]]. Sie gelten als wichtigste Personen der keltischen Religion. Die heutigen Kenntnisse über Druiden stammen überwiegend aus römischen und mittelalterlichen christlichen Quellen.


Laut [[Gaius Iulius Caesar]] waren Druiden Angehörige der Adelsschicht, die sich dem Studium der [[Religion]] und [[Philosophie]] widmeten und in der keltischen Gesellschaft die Rolle des Priesterstandes innehatten.
Von den Druiden unterschieden werden die keltischen [[Vates]], die ebenfalls [[Wahrsagen|mantische Bräuche]] und Opfer vollzogen sowie die [[Filid]], die [[Barden]], Dichter, Sänger und Unterhalter der keltischen [[Fürst|Fürsten]] waren. Innerhalb verschiedener [[Neopaganismus|neuheidnischer Bewegungen]] bezeichnen sich heutzutage einige Gruppen ebenfalls als Druiden.
Sie waren zuständig für den Opferdienst. Sie waren aber auch Intellektuelle und galten als [[Philosophie|Philosophen]], Rechtsgelehrte, Heilkundige, [[Astrologie|Astrologen]] und [[Magier]].


==Etymologie==


Neben den religiösen und kultischen Pflichten waren Druiden auch poltisch tätig und waren Ratgeber der Fürsten und dienten ihnen als Unterhändler. Sie konnten Frieden stiften und den höchsten Beamten wählen oder ins Amt heben.
Die Herkunft des Wortes „Druiden“ ist umstritten. [[Plinius der Ältere|Plinius]] vermutete, der Name gehe auf die [[Altgriechische Schrift|altgriechische Vokabel]] drys für [[Eiche]] zurück, da diese Bäume und die auf ihnen wachsenden Misteln beim Kult und in der Heilkunst der Druiden von herausgehobener Bedeutung gewesen seien. Somit ist das im Lateinischen aus dem Gallischen übernommene Wort als „Eichenkundiger“ deutbar.
 
In der festlandskeltischen Tradition kommt das Wort nicht vor, nur bei griechischen und römischen Autoren wird es als Pluralform ''druídae'' bzw. ''druides'' genannt. Ein rekonstruiertes [[Keltische Sprache|keltisches]] Wort wäre *druwids (Singular), ältere Form *do-are-wid-s („Voraussehender“, „Wahrsager“). Der erste Teil dru kann sowohl „Eiche“ bezeichnen als auch Eigenschaften wie „dicht, kräftig, viel“, also ein Verstärkungswort. Der zweite Teil geht auf die [[Indogermanische Sprachen|indogermanische]] Wurzel *weid- zurück und steht so mit dem griechischen eidon („ich erblickte/erkannte“), dem lateinischen video („ich sehe“) und letztlich auch dem deutschen wissen in einer Reihe. Ein Druide wäre demnach ein „besonders weit Sehender“ oder „besonders viel Wissender“. Nach [[Maximos von Tyros]], einem griechischen Philosophen, sahen die Kelten in der Eiche ein Symbol des Himmelsgottes.
 
Das [[Irische Sprache|neuirische]] ''draoi'' führt über das altirische ''druí'' direkt zu ''dru-wid-s''. Die [[Walisische Sprache|kymrische]] Bezeichnung derwydd wird auf die genannte ältere Form *do-are-wid-s zurückgeführt. Hierher gehören auch noch die altirischen Parallelbildungen ''druí'' („Druide“), ''suí'' („Gelehrter“) und ''duí'' („Ignorant“).


[[Kategorie: Personenbezeichnung]]
[[Kategorie: Personenbezeichnung]]

Version vom 29. Juni 2023, 01:42 Uhr

Druiden waren die kultische und geistige Elite der keltischen Gesellschaft und Mythologie. Sie gelten als wichtigste Personen der keltischen Religion. Die heutigen Kenntnisse über Druiden stammen überwiegend aus römischen und mittelalterlichen christlichen Quellen.

Von den Druiden unterschieden werden die keltischen Vates, die ebenfalls mantische Bräuche und Opfer vollzogen sowie die Filid, die Barden, Dichter, Sänger und Unterhalter der keltischen Fürsten waren. Innerhalb verschiedener neuheidnischer Bewegungen bezeichnen sich heutzutage einige Gruppen ebenfalls als Druiden.

Etymologie

Die Herkunft des Wortes „Druiden“ ist umstritten. Plinius vermutete, der Name gehe auf die altgriechische Vokabel drys für Eiche zurück, da diese Bäume und die auf ihnen wachsenden Misteln beim Kult und in der Heilkunst der Druiden von herausgehobener Bedeutung gewesen seien. Somit ist das im Lateinischen aus dem Gallischen übernommene Wort als „Eichenkundiger“ deutbar.

In der festlandskeltischen Tradition kommt das Wort nicht vor, nur bei griechischen und römischen Autoren wird es als Pluralform druídae bzw. druides genannt. Ein rekonstruiertes keltisches Wort wäre *druwids (Singular), ältere Form *do-are-wid-s („Voraussehender“, „Wahrsager“). Der erste Teil dru kann sowohl „Eiche“ bezeichnen als auch Eigenschaften wie „dicht, kräftig, viel“, also ein Verstärkungswort. Der zweite Teil geht auf die indogermanische Wurzel *weid- zurück und steht so mit dem griechischen eidon („ich erblickte/erkannte“), dem lateinischen video („ich sehe“) und letztlich auch dem deutschen wissen in einer Reihe. Ein Druide wäre demnach ein „besonders weit Sehender“ oder „besonders viel Wissender“. Nach Maximos von Tyros, einem griechischen Philosophen, sahen die Kelten in der Eiche ein Symbol des Himmelsgottes.

Das neuirische draoi führt über das altirische druí direkt zu dru-wid-s. Die kymrische Bezeichnung derwydd wird auf die genannte ältere Form *do-are-wid-s zurückgeführt. Hierher gehören auch noch die altirischen Parallelbildungen druí („Druide“), suí („Gelehrter“) und duí („Ignorant“).