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'''Friedrich Carl Krupp''' (geb. 17.07.1787 in [[Essen]]; gest. 8.10.1826 in [[Essen]]) war ein deutscher Industrieller aus der Familie Krupp. Er machte bedeutende Fortschritte im metallurgischen Bereich und gilt als Gründer der Krupp-Gussstahlfabrik und des daraus hervorgegangenen Unternehmens [[Friedrich Krupp AG]], das sein Sohn [[Alfred Krupp]] zum zeitweise größten Industrieunternehmen in Europa ausbauen sollte und das 1999 in der [[ThyssenKrupp AG]] aufgegangen ist.  
'''Friedrich Carl Krupp''' (geb. 17.07.1787 in [[Essen]]; gest. 8.10.1826 in [[Essen]]) war ein deutscher Industrieller aus der Familie Krupp. Er machte bedeutende Fortschritte im metallurgischen Bereich und gilt als Gründer der Krupp-Gussstahlfabrik und des daraus hervorgegangenen Unternehmens [[Friedrich Krupp AG]], das sein Sohn [[Alfred Krupp]] zum zeitweise größten Industrieunternehmen in Europa ausbauen sollte und das 1999 in der [[ThyssenKrupp AG]] aufgegangen ist.  
== Familie und Ausbildung ==
Friedrich Carl Krupp, ein Bildnis von ihm ist bis heute unbekannt, ist der Sohn von ''Peter Friedrich Wilhelm Krupp'' (1753–1795) und seiner Ehefrau Petronella geborene Forsthoff (1757–1839). Sie zählen zu einer eingesessenen Essener Kaufmannsfamilie, die ursprünglich aus den [[Niederlande]]n eingewandert war.
Friedrich Krupps 1757 jung verwitwete Großmutter [[Helene Amalie Krupp|Amalie Krupp]], geborene Ascherfeld (1732–1810), hatte aus einer Kolonialwarenhandlung, die sie von ihrem Mann ''Friedrich Jodocus Krupp'' geerbt hatte, bereits einen Verbund diverser Handels- und Manufakturunternehmen aufgebaut. Friedrich Krupp besuchte das [[Burggymnasium Essen|Burggymnasium]], bis er 14 Jahre alt war, und absolvierte im Geschäft seiner Großmutter eine kaufmännische Lehre.
1807 erhielt Friedrich Krupp von seiner Großmutter Amalie Krupp anlässlich seiner Verlobung mit [[Therese Krupp|Therese Wilhelmi]] (1790–1850, Tochter eines Essener Kaufmannes) als Geschenk die [[Gutehoffnungshütte|Hütte zur guten Hoffnung]] übertragen, die zweitälteste Eisenhütte des späteren [[Ruhrgebiet]]es, die sie 1799 aus einem Bankrott günstig erworben hatte. So ermöglichte sie Friedrich den Einstieg in die [[Schwerindustrie]]. Friedrich, der schon im Alter von 20 Jahren von seiner Großmutter dort als Betriebsleiter eingesetzt worden war und seit 1805 auch Grundkenntnisse der [[Metallurgie]] erwarb, wirtschaftete auf der Hütte nicht zufriedenstellend. Sie stand auch in Konkurrenz zur benachbarten [[St.-Antony-Hütte]], die bezüglich der Wasserversorgung zunächst Standortvorteile hatte. So machte Amalie Krupp die Übertragung 1808 wieder rückgängig und es gelang ihr, die Hütte zu einem Vielfachen des von ihr bezahlten Einstandspreises zu verkaufen.
Die Gute Hoffnung ging später an die Brüder [[Franz Haniel|Franz]] und [[Gerhard Haniel]] sowie [[Heinrich Arnold Huyssen]], die mit der Gutehoffnungshütte den lange Zeit größten Arbeitgeber des späteren [[Oberhausen]] aufbauten.
1808 heiratete Friedrich Krupp seine Verlobte Therese Wilhelmi. Seit diesem Jahr betrieb Krupp mit Teilhabern ein Geschäft mit niederländischen Kolonialwaren und übernahm nach dem Tod seiner Großmutter 1810 deren Kolonialwarenhandlung.
Aus der Ehe gingen in den folgenden Jahren die Tochter Ida (1809–1882) und die drei Söhne [[Alfred Krupp|Alfred]] (1812–1887), [[Hermann Krupp|Hermann]] (1814–1879) und Friedrich (1820–1901) hervor.
Ab 1812 gehörte Krupp zum Stadtrat, zunächst als Einquartierungskommissar und später als städtischer Brandoffizier.


[[Kategorie:Industrielle]]
[[Kategorie:Industrielle]]

Version vom 18. Juli 2023, 04:06 Uhr

Friedrich Carl Krupp (geb. 17.07.1787 in Essen; gest. 8.10.1826 in Essen) war ein deutscher Industrieller aus der Familie Krupp. Er machte bedeutende Fortschritte im metallurgischen Bereich und gilt als Gründer der Krupp-Gussstahlfabrik und des daraus hervorgegangenen Unternehmens Friedrich Krupp AG, das sein Sohn Alfred Krupp zum zeitweise größten Industrieunternehmen in Europa ausbauen sollte und das 1999 in der ThyssenKrupp AG aufgegangen ist.

Familie und Ausbildung

Friedrich Carl Krupp, ein Bildnis von ihm ist bis heute unbekannt, ist der Sohn von Peter Friedrich Wilhelm Krupp (1753–1795) und seiner Ehefrau Petronella geborene Forsthoff (1757–1839). Sie zählen zu einer eingesessenen Essener Kaufmannsfamilie, die ursprünglich aus den Niederlanden eingewandert war.

Friedrich Krupps 1757 jung verwitwete Großmutter Amalie Krupp, geborene Ascherfeld (1732–1810), hatte aus einer Kolonialwarenhandlung, die sie von ihrem Mann Friedrich Jodocus Krupp geerbt hatte, bereits einen Verbund diverser Handels- und Manufakturunternehmen aufgebaut. Friedrich Krupp besuchte das Burggymnasium, bis er 14 Jahre alt war, und absolvierte im Geschäft seiner Großmutter eine kaufmännische Lehre.

1807 erhielt Friedrich Krupp von seiner Großmutter Amalie Krupp anlässlich seiner Verlobung mit Therese Wilhelmi (1790–1850, Tochter eines Essener Kaufmannes) als Geschenk die Hütte zur guten Hoffnung übertragen, die zweitälteste Eisenhütte des späteren Ruhrgebietes, die sie 1799 aus einem Bankrott günstig erworben hatte. So ermöglichte sie Friedrich den Einstieg in die Schwerindustrie. Friedrich, der schon im Alter von 20 Jahren von seiner Großmutter dort als Betriebsleiter eingesetzt worden war und seit 1805 auch Grundkenntnisse der Metallurgie erwarb, wirtschaftete auf der Hütte nicht zufriedenstellend. Sie stand auch in Konkurrenz zur benachbarten St.-Antony-Hütte, die bezüglich der Wasserversorgung zunächst Standortvorteile hatte. So machte Amalie Krupp die Übertragung 1808 wieder rückgängig und es gelang ihr, die Hütte zu einem Vielfachen des von ihr bezahlten Einstandspreises zu verkaufen.

Die Gute Hoffnung ging später an die Brüder Franz und Gerhard Haniel sowie Heinrich Arnold Huyssen, die mit der Gutehoffnungshütte den lange Zeit größten Arbeitgeber des späteren Oberhausen aufbauten.

1808 heiratete Friedrich Krupp seine Verlobte Therese Wilhelmi. Seit diesem Jahr betrieb Krupp mit Teilhabern ein Geschäft mit niederländischen Kolonialwaren und übernahm nach dem Tod seiner Großmutter 1810 deren Kolonialwarenhandlung.

Aus der Ehe gingen in den folgenden Jahren die Tochter Ida (1809–1882) und die drei Söhne Alfred (1812–1887), Hermann (1814–1879) und Friedrich (1820–1901) hervor.

Ab 1812 gehörte Krupp zum Stadtrat, zunächst als Einquartierungskommissar und später als städtischer Brandoffizier.