Kosaken

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Kosaken (ukr. козаки́, kosaky; russ. казаки́/каза́ки, kasaki;; poln. kozacy) waren Gemeinschaften freier Reiterverbände, zu denen sich flüchtige russische, ukrainische und polnische Leibeigene, manchmal auch nur Abenteurer oder anderweitig Abtrünnige in den südlichen Steppengebieten Osteuropas (vgl. Wilde Felder) zusammenschlossen.

Der Name Kosak stammt aus den Turksprachen, bedeutet in etwa „freier Krieger“ und ist etymologisch mit dem Ethnonym Kasachen verwandt. Nicht mehr zeitgemäß ist die Ansicht, dass es sich bei den Kosaken um die Nachfahren der Kumanen handelt, die in den osteuropäischen Steppengebieten schon vor der mongolischen Invasion lebten.

Die slawischen Kosaken gründeten ab dem 16. Jahrhundert eigene Siedlungen und Gemeinschaften und wurden zu Wehrbauern, die sich gegen die häufigen Überfälle asiatischstämmiger Reiternomaden (vor allem Krimtataren) verteidigen mussten. In der Ukraine bildete sich im 17. Jahrhundert das quasistaatliche Kosaken-Hetmanat heraus, das gegen die polnische Herrschaft kämpfte und später als Autonomie ins Russische Zarenreich einging. Bis zum 18. Jahrhundert waren sowohl russische als auch ukrainische Kosaken vom Zarenreich teilweise unabhängig, dann wurden sie nach und nach als freie Kavallerieverbände in die russische Armee integriert. Hauptsiedlungsgebiete der Kosaken waren das Dnepr-, das Don- und das Ural-Gebiet.

Traditionell sind die Kosaken hierarchisch unter Atamanen oder Hetmanen organisiert. Die Kosaken spielten eine maßgebliche Rolle bei der russischen Kolonisation Sibiriens sowie des Nordkaukasus.

Quellen[Bearbeiten]

  • Andreas Kappeler: Die Kosaken. Geschichte und Legenden (= C.H. Beck Wissen). Verlag C.H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64676-8.