Sibirien

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Als Sibirien bezeichnet man im weitesten Sinne den ganzen nordasiatischen Teil der Russischen Föderation. Es wird im Westen begrenzt vom Ural, im Norden vom Arktischen Ozean, im Osten vom Pazifik und im Süden von der Volksrepublik China, der Mongolei und Kasachstan. Sibirien umfasst rund 3/4 des russischen Staatsgebiets und ist etwa 13,1 Mio. km² groß. Somit ist es um rund 3,5 Mio. km² größer als die Volksrepublik China (ca. 9,6 Mio. km²), der größte unabhängige Staat Asiens.

Im engeren Sinn versteht man unter Sibirien fünf der acht russischen Großlandschaften: das große Westsibirische Tiefland, das Nordsibirische Tiefland, die Mitteljakutische Niederung, das Mittelsibirische Bergland und die Südsibirischen Gebirge.

Ostsibirien und die südöstlichsten Gebiete Russlands zwischen Amur und Pazifikküste werden hingegen auch als Russisch Fernost (Föderationskreis Ferner Osten) bezeichnet.

Geografischer Überblick[Bearbeiten]

Großlandschaften[Bearbeiten]

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Sibirien der zu Russland gehörende Norden Asiens vom Uralgebirge bis zur Küste des pazifischen Ozeans. Es erstreckt sich in west-östlicher Richtung zirka 7000 Kilometer weit vom Ural bis zu den Gebirgen der pazifischen Wasserscheide. Von Norden nach Süden umspannt es etwa 3500 Kilometer vom Arktischen Ozean (Nordpolarmeer) bis zum Kasachischen Hügelland und der Grenze zur Mongolei und zur Volksrepublik China.

Sibirien lässt sich grob in sieben Großlandschaften einteilen:

  1. Westsibirisches Tiefland, zwischen Uralgebirge und dem Fluss Jenissei.
  2. Nordsibirisches Tiefland, in der Nähe des Nordpolarmeeres von der Mündung des Jenissei bis zur Mündung der Lena.
  3. Mittelsibirisches Bergland, abgesehen vom Putoranagebirge unter 1000 Meter hoch, südlich an das Nordsibirische Tiefland anschließend, zwischen Jenissei im Westen und Lena im Osten.
  4. Mitteljakutische Niederung (mit der Lena), zwischen Mittelsibirischem Bergland im Westen, Südsibirischen Gebirgen im Süden und Ostsibirischem Bergland im Osten.
  5. Südsibirische Gebirge, Gruppe von Hochgebirgen südlich von Mittelsibirischem Bergland und Mitteljakutischer Niederung, zwischen Dsungarischer Pforte im Westen und Ochotskischem Meer im Osten, südlich an die Mongolei grenzend und durch das Tal des Amur von der chinesischen Mandschurei getrennt und durchschnitten. Höhen von bis zu 4506 m (Belucha im Altai) bis zu etwas über 2000 m nahe der Pazifikküste.
  6. Ostsibirisches Bergland, mit mehreren über 2000 m hohen Gebirgszügen, ohne trennenden Einschnitt an die Südsibirischen Gebirge anschließend, östlich von Mitteljakutischer Niederung und Lena, nördlich des Ochotskischen Meeres und westlich des Beringmeers gelegen. Als Ausläufer dieses Berglandes erstreckt sich die etwa 1200 km lange Halbinsel Kamtschatka südwärts in den Pazifik und trennt das Ochotskische Meer im Westen vom Beringmeer im Osten.
  7. Ostsibirisches Tiefland (mit Jana-Indigirka-Tiefland und Kolyma-Tiefland), im Westen, Süden und Osten vom Ostsibirischen Bergland umschlossen.