Kamtschatka

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Kamtschatka ist eine Halbinsel in Nordostasien. Sie gehört zur Region Kamtschatka im Föderationskreis Ferner Osten der Russischen Föderation.

Seit 1987/88 ist die Halbinsel Namensgeber für das dort erstmals entdeckte Mineral Kamchatkit. 1996 wurde die Vulkanregion von Kamtschatka, die größtenteils als Naturpark ausgewiesen ist, von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Geographie[Bearbeiten]

9 der 11 Rajons der Region Kamtschatka (ohne Oljutorski und Penschinski) bilden geographisch die Halbinsel Kamtschatka. Sie ist mit ca. 275.000 km², was etwa der Hälfte der Fläche Metropolitan-Frankreichs entspricht, die größte Halbinsel Ostasiens und befindet sich zwischen dem Beringmeer und dem Nordpazifik im Osten und dem Ochotskischen Meer im Westen. Sie erstreckt sich von Ostsibirien nach Süden. Ihre Fortsetzung in Richtung Japan ist die Inselkette der Kurilen. Die wichtigste Stadt Kamtschatkas, Petropawlowsk-Kamtschatski, liegt an der Awatscha-Bucht, die zu den größten Naturhäfen der Welt zählt.

Die Halbinsel ist 1.200 km lang und bis zu 450 km breit. Die geografische Breite ist 51° bis 62° N, die Länge 160° E. Auf Kamtschatka befinden sich etwa 29 aktive Vulkane (von mehr als 160) und viele Geysire. Jährlich brechen im Durchschnitt sechs der Vulkane aus. Aschewolken wirken sich auf den Flugverkehr aus und können auch zu Ascheregen in bis zu 45 km Entfernung führen.

Die höchste Erhebung ist der Vulkan Kljutschewskaja Sopka mit 4.750 m. Er liegt außerhalb des Sredinny-Höhenrückens, des die Halbinsel von Norden nach Süden durchziehenden Hauptgebirgszuges. Andere bekannte Vulkane sind Tolbatschik, Kambalny, Awatschinskaja Sopka, Schiwelutsch, Besymjanny, Itschinskaja Sopka und Maschkowzew.

Der größte Fluss ist die 758 km lange Kamtschatka. Dieser hat die Quelle am Sredinny-Höhenrücken, fließt östlich von ihm ein Stück nach Norden und dann nach Osten zwischen den Vulkanen Kljutschewskaja Sopka und Schiwelutsch entlang in den Pazifik.

Geologie[Bearbeiten]

Erdgeschichtlich ist der Westen des Landes älter als der Osten. Westlich finden sich Gesteine aus dem Oligozän (33–23 Mio. Jahre alt). Kamtschatka liegt auf dem sogenannten Ochotsk-Block, einem Plattenstück über der Subduktionszone, wo sich die Pazifische Platte von Osten her mit einer Geschwindigkeit von acht Zentimetern pro Jahr unter den Rand des Westteils der nordamerikanischen Platte schiebt. So entstand bereits im Oligozän der älteste Vulkanrücken (Sredinny). Vor 5–7 Mio. Jahren trafen hier zwei Vulkanbögen aufeinander und im Osten entstehen seither immer neue Vulkane.

Mit der vulkanischen Tätigkeit und der Subduktion stehen auch häufige Erdbeben im Zusammenhang. Das bisher verheerendste mit der Stärke 9,0 ereignete sich am 4. November 1952 vor der Südostküste. Vom darauf folgenden Tsunami wurde die Kleinstadt Sewero-Kurilsk auf der benachbarten Kurilen-Insel Paramuschir vollständig zerstört.

Fauna[Bearbeiten]

Die auf Kamtschatka vorkommenden Braunbären gelten als die größten der Art.

Die Halbinsel war einer der ersten Schwerpunkte des Fangs von Königskrabben, die auch „Kamtschatkakrabben“ genannt werden.