Kurilen

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Die Kurilen sind eine etwa 1.200 km lange, zu Russland gehörige und territorial tlw. umstrittene Inselkette mit mehr als 30 großen und kleinen Inseln vulkanischen Ursprungs in Ostasien. Sie verbinden wie eine Kette die russische Halbinsel Kamtschatka mit der japanischen Insel Hokkaidō. Die Inselkette trennt das Ochotskische Meer vom offenen Rest des Pazifiks.

Viele aktive Vulkane, sehr häufige Erdbeben, Schneestürme und Nebel im subarktischen Klima machen die in fischreichen Gewässern liegenden Inseln sehr unwirtlich. Die Natur auf den Inseln ist relativ unberührt. Die Kurilen gehören verwaltungsmäßig zu den Rajons Sewero-Kurilsk, Kurilsk und Juschno-Kurilsk der Oblast Sachalin. Die Gesamteinwohnerzahl beträgt 18.730.

Geschichte[Bearbeiten]

Europäische Entdeckung[Bearbeiten]

Als 1643 der niederländische Kapitän Maarten Gerritszoon de Vries die Kurilen als erster Westeuropäer erreichte, lebten etwa 3.000 bis 3.500 Ainu vom Fischfang, der Jagd und vom Handel bis hinauf zu den Aleuten-Inseln und nach Kamtschatka. 1697 entdeckte eine russische Expedition unter Wladimir Atlassow von Kamtschatka aus die nördlichen Kurilen, die erst 1711 von Danila Anzyferow und Iwan Kosyrewski gründlicher erforscht wurden. 1721 erreichten die Russen die Insel Kunashir. 1739 führte eine Expedition unter Martin Spangberg die Russen über die Kurilen und Hokkaidō bis zur japanischen Hauptinsel Honshū.

Russisches Vordringen[Bearbeiten]

1761 erteilte der Gouverneur von Sibirien P. A. Sojmonow den Befehl, die Ainu der Kurilen einschließlich von Hokkaidō, das die Russen zu jener Zeit noch als eine der Kurilen-Inseln betrachteten, Russland tributpflichtig zu machen. Standen die nördlichen Kurilen zu diesem Zeitpunkt bereits unter russischer Verwaltung, so weiteten die Russen 1766 ihre Kontrolle auch über Iturup und Kunashir aus. Um den damals bereits geäußerten Ansprüchen Japans auf diese beiden Inseln zu entgegnen, stellten die Russen dort 1768 Pfähle mit der Aufschrift „Kurilen“ auf. 1785–86 gelang es den Japanern, die Russen aus Iturup und Kunashir zu verdrängen. Danach erneut eingedrungene Russen wurden von den Japanern 1799 verjagt. 1801 besetzten die Japaner schließlich auch Urup, wo sich von 1795 bis 1807 die russische Siedlung Alexandra befand.