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Gemäß zeitgenössischer Forschung gilt Parmenides ebenfalls als Lehrer von [[Leukipp]].
Gemäß zeitgenössischer Forschung gilt Parmenides ebenfalls als Lehrer von [[Leukipp]].
== Werk ==
Parmenides hat ein einziges, sehr kurzes Werk verfasst. Die Kenntnis dieses Werkes verdanken wir der Überlieferung einzelner Fragmente durch [[Simplikios]], [[Sextus Empiricus]], [[Theophrastos von Eresos|Theophrast]], [[Plutarch]] und andere Philosophen.
In der Rezeption wird das Werk als Lehrgedicht bezeichnet und mit dem Titel ''Über die Natur'' (Περὶ φύσεως) versehen. Diesbezügliche Autorisationen durch den Verfasser existieren ebenso wenig wie für die von verschiedenen Interpreten vorgenommene Gliederung der parmenideischen Schrift in die drei Teile: ''Proömium'', ''Aletheia'' und ''Doxa''.
Des Weiteren herrscht in der Rezeption die Meinung vor, das Werk des Parmenides sei lediglich in Fragmenten erhalten geblieben, was mit einiger Sicherheit jedoch nur von dem Teil gesagt werden kann, der von verschiedenen Interpreten als ''Doxa'' bezeichnet wird.
==Quellen==
*Manfred Kraus: Parmenides. In: Hellmut Flashar u. a. (Hrsg.): Frühgriechische Philosophie (= Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike, Band 1), Halbband 2, Schwabe, Basel 2013, ISBN 978-3-7965-2598-8, S. 441–530.


[[Kategorie:Philosoph]]
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Aktuelle Version vom 24. April 2024, 08:51 Uhr

Parmenides von Elea (gr. Parmenídēs; * um 520/515 v. Chr.; † um 460/455 v. Chr.) war einer derjenigen griechischen Philosophen, für die Hermann Diels die Bezeichnung Vorsokratiker prägte. Er lebte in Elea, einer von Griechen gegründeten Stadt in Süditalien, und gilt als ein Hauptvertreter der eleatischen Schule.

Leben[Bearbeiten]

Die oben genannten Geburts- und Sterbedaten des Parmenides sind ungesichert. Auch dass er, Plutarch zufolge, in Elea als Gesetzgeber aufgetreten sein soll, kann nicht belegt werden. Antike Quellen geben an, dass Parmenides ein Schüler des Xenophanes sowie der Lehrer des Zenon von Elea und des Melissos war. Auch dafür existieren keine Beweise. Laut Diogenes Laertios soll Parmenides zwar Vorträge des Xenophanes gehört haben, doch dürften eher die Ergebnisse der kritischen Reflexion von dessen Lehre Eingang in das Werk des Parmenides gefunden haben, als dass er dessen Gedanken darin fortführte. Die Meinung, es sei unmöglich, sicheres Wissen zu erlangen, wie sie Xenophanes vertrat, ist für diese Annahme das Hauptargument. Dagegen bezeichnet Diogenes Laërtius den Parmenides als Schüler des Pythagoräers Ameinias.

Ein Hinweis auf die Lehrer-Schüler-Verbindung zwischen Parmenides und Zenon wird in Platons Dialog Parmenides gegeben, in welchem Platon Parmenides und Zenon gemeinsam auftreten lässt. Der Verlauf des Dialogs jedoch, in dem Parmenides die Untersuchung seiner Lehre auf dieselbe Art durchführt, die in anderen platonischen Dialogen Sokrates anwendet, sowie der Umstand, dass der Dialog zu Aporien führt, die ungelöst bleiben, lässt die tatsächliche Teilnahme des Parmenides zweifelhaft erscheinen, was auch den Hinweis Platons auf die Verbindung zwischen Parmenides und Zenon zur Spekulation macht.

Gemäß zeitgenössischer Forschung gilt Parmenides ebenfalls als Lehrer von Leukipp.

Werk[Bearbeiten]

Parmenides hat ein einziges, sehr kurzes Werk verfasst. Die Kenntnis dieses Werkes verdanken wir der Überlieferung einzelner Fragmente durch Simplikios, Sextus Empiricus, Theophrast, Plutarch und andere Philosophen.

In der Rezeption wird das Werk als Lehrgedicht bezeichnet und mit dem Titel Über die Natur (Περὶ φύσεως) versehen. Diesbezügliche Autorisationen durch den Verfasser existieren ebenso wenig wie für die von verschiedenen Interpreten vorgenommene Gliederung der parmenideischen Schrift in die drei Teile: Proömium, Aletheia und Doxa.

Des Weiteren herrscht in der Rezeption die Meinung vor, das Werk des Parmenides sei lediglich in Fragmenten erhalten geblieben, was mit einiger Sicherheit jedoch nur von dem Teil gesagt werden kann, der von verschiedenen Interpreten als Doxa bezeichnet wird.

Quellen[Bearbeiten]

  • Manfred Kraus: Parmenides. In: Hellmut Flashar u. a. (Hrsg.): Frühgriechische Philosophie (= Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike, Band 1), Halbband 2, Schwabe, Basel 2013, ISBN 978-3-7965-2598-8, S. 441–530.