Sudan

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Die Republik Sudan ist ein Staat in Nordost-Afrika mit Zugang zum Roten Meer. Im Norden grenzt es an Ägypten, im Osten an Eritrea, im Südosten an Äthiopien, im Süden an den Südsudan, im Südwesten an die Zentralafrikanische Republik, im Westen an den Tschad und im Nordwesten an Libyen. Das Land hat eine Fläche von mehr als 1,8 Mio. km² und ist damit fünfmal größer als Deutschland. Wegen regionalen Separatistenbewegungen und regelmäßigen Militärputschen ist der Sudan heute als zusammengehöriges, souveränes Staatsgebilde allerdings nicht mehr existent.

Seit dem 01.01.1956 ist die Republik Sudan unabhägig von der Kolonialmacht Vereinigtes Königreich (Anglo-Ägyptischer Sudan). 1989 kam Umar al-Baschir durch einen Militärputsch an die Macht und regierte das Land als Präsident mit repressiven Mitteln. Durch die autoritäre Regierung kam es regelmäßig zu schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Im April 2019 wurde al-Baschir nach 30-jähriger Amtszeit nach einem weiteren Militärputsch verhaftet und abgesetzt. Militärführung und zivile Opposition einigten sich im selben Jahr auf eine Übergangsregierung, die das Land innerhalb von 5 Jahren demokratisieren sollte. Diese Demokratisierung hat bislang allerdings noch kaum stattgefunden und wurde bereits durch mehrere weitere Militärputsche unterbrochen. Im April 2023 brachen Kämpfe zwischen verschiedenen Teilen des Militärs aus.

Seit dem Referendum vom 09.07.2011 ist der Südsudan vom Sudan unabhängig. Bis zur Unabhängigkeit des Südsudan war der Sudan der größte afrikanische Flächenstaat. Von den etwa 45 Mio. Einwohnern lebt über 1/5 in der Hauptstadtregion um Khartum.

Landesname[Bearbeiten]

Der Landesname ist eine Kürzung der mittelalterlichen arabischen Bezeichnung Bilād as-Sūdān, „Land der Schwarzen“, womit im konkreten Fall die christianisierten Reiche in Nubien gemeint waren. Grammatisch leitet man das Wort von der weiblichen Form von aswad ab. Als Sudan wird auch die Savannenzone Westafrikas südlich der Sahara von der Atlantikküste bis in den Norden Nigerias bezeichnet. Im Osten gehören hierzu unter anderem Teile des Tschad und Darfurs im Sudan und Südsudan.

„Sudan“ hat im Deutschen ein männliches Genus (‚der Sudan‘, ‚im Sudan‘). Der Ständige Ausschuss für geographische Namen sieht bei der Verwendung der Kurzform des Landesnamens keinen Artikel vor. In der Schweiz wie auch in Österreich wird jedoch auch offiziell die Kurzform des Landesnamens mit männlichem Geschlecht und Artikel verwendet. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist im Nominativ, Dativ und Akkusativ auch in Deutschland die Benutzung des Maskulinums üblich.