Turkmenen (Vorderasien): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 27. April 2024, 03:44 Uhr

Turkmenen, veraltet auch Turkomanen, bezeichnet insbesondere im historischen Kontext als Ethnonym die auf Vorderasien (hier: Syrien, Irak, Jordanien, die Türkei und der Westhälfte Irans) verteilt lebenden Volksgruppen, die eine Turksprache sprechen oder sprachen.

Aus den im Mittelalter als Turkmenen erwähnten Stämmen sind die heutigen Völker der Türken und Aserbaidschaner hervorgegangen. Der Name Turkmenen ist gebräuchlich geblieben für die Gruppen, die im Irak und in Syrien nicht an dieser Entwicklung beteiligt waren, sowie für Gruppen von Nomaden oder Nachkommen sesshaft gemachter Nomaden in der Türkei.

Begriffsunterscheidung[Bearbeiten]

Die Namen Turkmenen und Turkomanen sind seit dem Mittelalter eine Bezeichnung für unterschiedliche Gruppen, die südwesttürkische Dialekte sprechen oder sprachen und in Zentralasien und Vorderasien leben oder lebten. Konkret sind seit der Zeit des Mongolischen Reiches damit Oghusen gemeint, die den Islam angenommen hatten. Zu dieser Zeit wird der Name Oghusen ungebräuchlich und der Namen Turkmenen tritt an seine Stelle. Dieser Artikel beschäftigt sich nur mit den Turkmenen, die im Gefolge der Seldschuken oder auf der Flucht vor den Mongolen in die Länder Vorderasiens kamen, und ihren Nachkommen.

Die in diesem Artikel beschriebenen Völker, die unter dem Namen „Turkmenen“ summiert werden, weichen von der Titularnation Turkmenistans ab, dessen Angehörige auch in den angrenzenden Ländern Usbekistan, Afghanistan und Iran als ethnische Minderheiten leben.

Eine gewisse Verwirrung ergibt sich zudem aus der Tatsache, dass die iranischen Herrscher bei ihren Vorstößen gegen die Osmanen auch ihnen lehnsabhängige turkmenische Stämme von ihrer Nordostgrenze nach Mesopotamien umsiedelten. Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Türkei zu Zeiten der Sowjetunion Emigranten aus Zentralasien, darunter auch zentralasiatische Turkmenen, aufnahm, weshalb dort mit der Bezeichnung „Turkmenen“ sowohl einheimische Turkmenen als auch diese namensverwandten Emigranten gemeint sein können.

Quellen[Bearbeiten]

  • Ahmet Caferoğlu: Die anatolischen und rumelischen Dialekte in: Jean Deny et al. (Hrsg.): Philologiae Turcicae Fundamenta Tomus Primus[: Turksprachen]. Steiner, Wiesbaden, 1959, S. 239–260