Uruk

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Uruk liegt etwa 20 km östlich des Euphrats in der Nähe der antiken Stadt Ur. Die mesopotamische Stadt lag im Altertum direkt am Fluss und trug früher den Beinamen Die Schafhürde. Uruk ist einer der bedeutendsten Fundorte im Zweistromland und namensgebend für die Uruk-Zeit von ca. 3.500 bis 2.800 v. Chr.

Die Stadt ist der Fundort der ersten Schrift und war bereits im ausgehenden 4. Jahrtausend v. Chr. eines der politischen Zentren der sumerischen Frühzeit. Seine zweite große Blütephase erlebte Uruk in der hellenistischen Zeit, in den letzten Jahrhunderten vor unserer Zeitrechnung. Hauptgötter sind der Himmelsgott An und die Göttin des Krieges und der Liebe Inanna/Ištar, deren Tempel das Stadtbild prägten.

Die archäologischen Stätten von Uruk zählen, zusammen mit denen von Ur, Eridu und Marschlandgebieten im Südirak zum UNESCO-Welterbe.

Ausgrabungen

Erste Untersuchungen führte der englische Geologe William Kennett Loftus in den Jahren 1849-1850 und 1854 durch. 1912 und 1913 führte die Deutsche-Orient-Gesellschaft unter Julius Jordan und Conrad Preusser Ausgrabungen durch. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Arbeiten 1928 wieder aufgenommen und bis 1939 fortgeführt. 1954 und in den darauffolgenden Jahren wurden mehrere systematisch Grabungen unter Leitung von Heinrich Lenzen durchgeführt. Die Grabungen brachten verschiedene alt-sumerische Dokumente und eine große Zahl von Rechts- und Lehrtafeln der Selekuiden-Zeit ans Licht. Adam Falkenstein und andere deutsche Epigraphiker veröffentlichten sie. Ein Teil davon in der Uruk-Warka-Sammlung in Heidelberg.

2002 wurde die letzte deutsche Grabungskampagne vor dem Irak-Krieg, unter der Leitung von Margarete van Ess vom DAI durchgeführt. Ausgewertete Satellitenbilder aus dem Jahr 2005 konnten Berichte über Raubgrabungen in Uruk wiederlegen.