Vulkanausbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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Sie werden im Allgemeinen entweder durch Überhitzung von Grund- und/oder Meerwasser über der Magmakammer des Vulkans oder durch besondere chemische Zusammensetzungen von Magmen ausgelöst werden. Diese Ausbrüche können schlagartig kubikkilometergroße Gesteinsmassen in die Luft sprengen. Größere Vulkanausbrüche unter Gletschern gehören zu dieser Kategorie ([[Subglazialer Vulkan]]).
Sie werden im Allgemeinen entweder durch Überhitzung von Grund- und/oder Meerwasser über der Magmakammer des Vulkans oder durch besondere chemische Zusammensetzungen von Magmen ausgelöst werden. Diese Ausbrüche können schlagartig kubikkilometergroße Gesteinsmassen in die Luft sprengen. Größere Vulkanausbrüche unter Gletschern gehören zu dieser Kategorie ([[Subglazialer Vulkan]]).


Bei sehr explosiven Eruptionen bricht die Magmakammer ein, es entsteht ein charakteristisch geformter weiter Krater, die [[Caldera]], bspw. 1875 in der [[Askja]], Ostisland. Wenn die Caldera geflutet wird, bildet sich ein Kratersee, im vorher genannten Fall beispielsweise der See [[Öskjuvatn]]. Der verheerende Ausbruch des [[Krakatau]] 1883 in [[Indonesien]] war ebenfalls ein explosiver Ausbruch. Die Reste der Caldera sind heute als 4 kleine Inseln in dieser bzw. um diese Kraterlagune angeordnet und befinden sich in der [[Sundastraße]] zwischen den indonesischen Inseln [[Sumatra]] und [[Java]]. Diese Art von Ausbrüchen können auch Flutwellen und [[Tsunami|Tsunamis]] hervorrufen, die auf Tausende von Kilometern wirken.
Bei sehr explosiven Eruptionen bricht die Magmakammer ein, es entsteht ein charakteristisch geformter weiter Krater, die [[Caldera (Krater)|Caldera]], bspw. 1875 in der [[Askja]], Ostisland. Wenn die Caldera geflutet wird, bildet sich ein Kratersee, im vorher genannten Fall beispielsweise der See [[Öskjuvatn]]. Der verheerende Ausbruch des [[Krakatau]] 1883 in [[Indonesien]] war ebenfalls ein explosiver Ausbruch. Die Reste der Caldera sind heute als 4 kleine Inseln in dieser bzw. um diese Kraterlagune angeordnet und befinden sich in der [[Sundastraße]] zwischen den indonesischen Inseln [[Sumatra]] und [[Java]]. Diese Art von Ausbrüchen können auch Flutwellen und [[Tsunami|Tsunamis]] hervorrufen, die auf Tausende von Kilometern wirken.


Wenn bei diesen Ausbrüchen das Vulkangebäude ganz oder tlw. in sich zusammenbricht, können sich heiße Glut- und Aschewolken oder auch [[Pyroklastischer Strom|Pyroklastische Ströme]] mit hoher Geschwindigkeit lawinenartig hangabwärts bewegen und dabei alles mitreissen und unter sich begraben. Die Ausbrüche des [[Vesuv]] im Jahr 79 und des [[Montagne Pelée|Mt. Pelée]] 1902 fallen unter diese Kategorie. Tausende Menschen wurden in kürzester Zeit von pyroklastischen Strömen überrascht und getötet.
Wenn bei diesen Ausbrüchen das Vulkangebäude ganz oder tlw. in sich zusammenbricht, können sich heiße Glut- und Aschewolken oder auch [[Pyroklastischer Strom|Pyroklastische Ströme]] mit hoher Geschwindigkeit lawinenartig hangabwärts bewegen und dabei alles mitreissen und unter sich begraben. Die Ausbrüche des [[Vesuv]] im Jahr 79 und des [[Montagne Pelée|Mt. Pelée]] 1902 fallen unter diese Kategorie. Tausende Menschen wurden in kürzester Zeit von pyroklastischen Strömen überrascht und getötet.

Version vom 19. April 2023, 04:17 Uhr

Der Vulkanausbruch (Eruption) ist die bekannteste Form des Vulkanismus. Dabei leeren sich auf mehr oder weniger zerstörerische Weise die Magmakammer(n) eines Vulkans, oder Magma steigt durch Spalten und Bruchstellen mehr oder weniger direkt aus dem Erdmantel auf.

Der Grund für Vulkanausbrüche liegt in einer Tiefe von ca. 100 km unter der Erdoberfläche, wo Temperaturen von 1.000 bis 1.300 °C herrschen. Das schmelzende Gestein dehnt sich aus und Magmakammern entstehen. Die dabei entstehenden Gase erhöhen mit der Zeit den Druck innerhalb der flüssige Masse, das Magma steigt auf. Ein Vulkan bricht aus wenn der Druck einen kritischen Punkt überschreitet.

Ausbrüche, etwa im Fall von Schildvulkanen, können durch Ruheperioden unterbrochen und in einzelne Eruptionsphasen unterteilt werden, diese können sich über Monate und Jahrzehnte hinziehen (Kilauea), werden aber charakterisiert durch ein verbindendes Merkmal das sie von der nächsten Eruption unterscheidet: den speziellen chemischen Fingerabdruck, nachzuweisen durch genaue chemische Laboranalyse der Auswurfprodukte, der auf eine ganz bestimmte, zeitlich und räumlich begrenzte Magmaquelle verweist.

Lt. der Geologin Elizabeth Cottrell vom Vulkanüberwachungsprogramm der Smithsonian Institution eruptieren auf der Erdoberfläche durchschnittlich ca. 70 Vulkane pro Jahr. Jeden Augenblick sind 20 bis 30 Eruptionen im Gange. Nicht berücksichtigt sind dabei die in ihrer großen Mehrzahl noch nicht bekannten Vulkane auf dem Meeresgrund.

Arten

Nach Eruptionsprodukten

Explosive Eruptionen

Explosive Ausbrüche produzieren vor allem Tephra.

Sie werden im Allgemeinen entweder durch Überhitzung von Grund- und/oder Meerwasser über der Magmakammer des Vulkans oder durch besondere chemische Zusammensetzungen von Magmen ausgelöst werden. Diese Ausbrüche können schlagartig kubikkilometergroße Gesteinsmassen in die Luft sprengen. Größere Vulkanausbrüche unter Gletschern gehören zu dieser Kategorie (Subglazialer Vulkan).

Bei sehr explosiven Eruptionen bricht die Magmakammer ein, es entsteht ein charakteristisch geformter weiter Krater, die Caldera, bspw. 1875 in der Askja, Ostisland. Wenn die Caldera geflutet wird, bildet sich ein Kratersee, im vorher genannten Fall beispielsweise der See Öskjuvatn. Der verheerende Ausbruch des Krakatau 1883 in Indonesien war ebenfalls ein explosiver Ausbruch. Die Reste der Caldera sind heute als 4 kleine Inseln in dieser bzw. um diese Kraterlagune angeordnet und befinden sich in der Sundastraße zwischen den indonesischen Inseln Sumatra und Java. Diese Art von Ausbrüchen können auch Flutwellen und Tsunamis hervorrufen, die auf Tausende von Kilometern wirken.

Wenn bei diesen Ausbrüchen das Vulkangebäude ganz oder tlw. in sich zusammenbricht, können sich heiße Glut- und Aschewolken oder auch Pyroklastische Ströme mit hoher Geschwindigkeit lawinenartig hangabwärts bewegen und dabei alles mitreissen und unter sich begraben. Die Ausbrüche des Vesuv im Jahr 79 und des Mt. Pelée 1902 fallen unter diese Kategorie. Tausende Menschen wurden in kürzester Zeit von pyroklastischen Strömen überrascht und getötet.

Lahare sind eine weitere Erscheinung des explosiven Vulkanismus, sie bilden über viele Kilometer einen bis zu mehrere Meter hohen Schlammstrom, der sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h fortbewegen kann. Die Stadt Armero in Kolumbien wurde 1985 ein Opfer solcher Ströme.

Generell neigen vor allem die Stratovulkane etwa des Pazifischen Feuerrings zu derartigem Verhalten, wie etwa 1980 am Mount St. Helens oder 1991 am Pinatubo zu beobachten war.