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Ereignisse[Bearbeiten]
Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten]
Vierter Kreuzzug[Bearbeiten]
- 25. Januar: Wegen ihrer nachgiebigen Haltung gegen das vor Konstantinopel stehende Kreuzfahrerheer des Vierten Kreuzzuges unter dem venezianischen Dogen Enrico Dandolo werden die byzantinischen Kaiser Isaak II. und Alexios IV. durch einen Aufstand unter der Führung von General Alexios Murtzouphlos gestürzt und am 28. Januar getötet.
- 28. Januar: Nikolaos Kanabos wird gegen seinen Willen zum Kaiser des Byzantinischen Reiches gewählt. Schon am 3. Februar wird er von der Palastwache abgesetzt und wenig später ermordet.
- 5. Februar: Alexios Murtzouphlos wird unter dem Namen Alexios V. byzantinischer Kaiser, zu einem Zeitpunkt, als das Heer des vierten Kreuzzugs die Stadt belagert.
- März: Die Kreuzfahrer unterzeichnen einen Vertrag über die Aufteilung des Byzantinischen Reichs.
- 9. April: Der Angriff auf die Kaiserstadt Konstantinopel beginnt.
- 13. April: Kaiser Alexios V. flieht, die Verteidigung der Stadt bricht zusammen, die Kreuzfahrer erobern und plündern die Stadt. Das Verhältnis der orthodoxen Christen zur westeuropäischen, katholischen Kultur wird durch dieses Ereignis bis in die heutige Zeit schwer belastet. Kurz vor der Eroberung der Stadt wird Konstantin (XI.) Laskaris in der Hagia Sophia zum Kaiser erhoben. Er flieht mit seinem Bruder Theodor nach Nikaia in Bithynien.
- Alexios V., der zu seinem Schwiegervater Alexios III. nach Thrakien geflohen ist, wird von diesem geblendet und an die Kreuzritter ausgeliefert, die ihn wenig später hinrichten.
- 9. Mai: In einer Wahl zum Kaiser des neu gegründeten lateinischen Kaiserreichs gewinnt Balduin, Graf von Flandern und Hennegau, gegen den eigentlichen Führer des Kreuzzuges, Bonifatius I. von Montferrat. Ausschlaggebend sind dabei die venezianischen Stimmen, denen Balduin als leichter lenkbar erscheint als der unabhängige Bonifatius.
- 12. Mai: Graf Balduin von Flandern und Hennegau wird als Balduin I. zum ersten Kaiser des neuen lateinischen Kaiserreichs gekrönt.
- Bonifatius wendet sich nach Westen und erobert Thessaloniki, die zweitgrößte Stadt des Byzantinischen Reichs. Er gründet dort das Königreich Thessaloniki. Als Balduin die Stadt ebenfalls für das Lateinische Kaiserreich fordert, verkauft Bonifatius seine Anrechte auf Kreta an den venezianischen Dogen Enrico Dandolo. Bonifatius setzt seinen Eroberungsfeldzug auf dem griechischen Festland fort. Er übergibt die eroberte Markgrafschaft Boudonitza in Mittelgriechenland an seinen Gefolgsmann Guido Pallavicini.
- Bonifatius erobert Athen und vergibt es als Herzogtum Athen an Otto de la Roche.
- August: Kaiser Balduin I. erobert Thessaloniki, während Bonifatius sich auf einem Feldzug im Süden befindet. Dieser ruft daraufhin am 12. August seinen Stiefsohn Manuel Angelos als Gegenkaiser aus, erobert die kaiserliche Stadt Didymoteichon und macht sich an die Belagerung Adrianopels. Auf Vermittlung durch die Republik Venedig unter Enrico Dandolo kommt es schließlich zu einer Aussöhnung zwischen den beiden Herrschern. Bonifatius verkauft die Insel Kreta an Venedig und erhält dafür deren Unterstützung in Thessaloniki. Die Venetokratie auf Kreta beginnt jedoch erst Jahre später. Zunächst fällt die Insel zur Gänze an genuesische Piraten.
- 11. November: Balduins Bruder Heinrich setzt mit einhundertzwanzig Rittern über den Hellespont und nimmt Abydos ein, womit die Lateiner nun auch in Kleinasien Fuß fassen.
- Der byzantinische Adelige Alexios I. Komnenos gründet mit militärischer Unterstützung seiner Tante Tamar von Georgien das Kaiserreich Trapezunt, einen ersten Nachfolgestaat des Byzantinischen Reichs. Theodoros Gabras der Jüngere etabliert im benachbarten Amisos eine konkurrierende Herrschaft.
- Michael Komnenos Dukas begibt sich nach Epirus und gründet dort einen weiteren byzantinischen Nachfolgestaat.
- Als klar ist, dass der Vierte Kreuzzug Palästina nicht erreichen wird, verlängert König Amalrich II. von Jerusalem seinen 1204 ablaufenden Waffenstillstandsvertrag von 1198 mit dem Ayyubiden-Sultan Al-Adil I. um weitere sechs Jahre.
- Der ehemalige byzantinische Gegenkaiser Theodoros Mankaphas kehrt nach dem Fall von Konstantinopel in seine Heimatstadt Philadelphia zurück und erklärt sich neuerlich zum Kaiser.