Albanischer Aufstand in Mazedonien 2001

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Der albanische Aufstand in Mazedonien war ein bewaffneter Konflikt zwischen Vertretern der albanischen Minderheit und den mazedonischen Sicherheitskräften vom Januar bis November 2001 im Westen der Republik Mazedonien (heute Nordmazedonien). Er begann mit dem Angriff der albanisch-nationalistischen paramilitärischen Organisation UÇK auf eine Polizeistation in Tearce. Der Konflikt währte den Großteil des Jahres und forderte einige Dutzend Opfer auf beiden Seiten der Konfliktparteien.

Als Kriegsfolge erhielt die albanische Minderheit mit der Unterzeichnung des Rahmenabkommens von Ohrid mehr politische Rechte. Unter anderem ist das Albanische seit Januar 2019, nach dem Mazedonischen, zweite Amtssprache. Auch andere staatliche Behörden verkehren meist bilingual.

Verlauf[Bearbeiten]

Die ersten Übergriffe der ethnischen Albaner begannen im Grenzgebiet zwischen Mazedonien und dem von der UNO verwalteten Kosovo gegen Ende des Jahres 2000. Die Rebellen gingen nach dem gleichen Muster vor wie die UÇK im Kosovo in den Jahren 1997 und 1998: Sie übernahmen etappenweise ein Dorf nach dem anderen, etablierten sich in den neu gewonnenen Gebieten und zwangen die nicht-albanischen Bewohner, ihre Heimat zu verlassen. Im Januar und Februar des Jahres 2001 nahm die UÇK den Kampf gegen die mazedonischen Behörden auf. Vorrangige Ziele waren abgelegene Grenz- und Polizeiposten in der gebirgigen Grenzregion zum Kosovo bzw. dem restlichen Südserbien.

Zunächst griffen die mazedonischen Behörden nicht ein, da sie die Übergriffe nicht als einen Gewaltakt gegen die mazedonische Souveränität werteten und die Streitkräfte, nach dem Abzug der jugoslawischen Armee, schlecht ausgebildet und ausgerüstet waren. Die Zurückhaltung Skopjes dauerte zwei Monate an. Der Angriff der UÇK auf Tetovo überraschte alsdann die Regierung Mazedoniens, die mit der Mobilisierung ihrer Sicherheitskräfte begann. Zusätzlich erhielt Mazedonien in dieser Zeit militärische Unterstützung, darunter mehr als 100 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge aus Bulgarien.

Im Januar des Jahres 2001 trat die UÇK erstmals offiziell in Erscheinung. Sie übernahm die Verantwortung für Übergriffe auf Angehörige der mazedonischen Polizei. Die aus dem Westen Mazedoniens stammenden Führer der UÇK, darunter Ali Ahmeti und sein Onkel Fazli Veliu, erklärten, dass sie zwischen einigen hundert und tausend Kämpfer in ihren Reihen hätten, darunter islamische Fundamentalisten, ausländische Söldner sowie Mudschahedin.

Von den zwei damals großen Parteien der albanischen Minderheit in Mazedonien (Partei für Demokratische Prosperität und Albanische Demokratische Partei) erhielten die Aufständischen jedoch keinerlei Unterstützung. Von Seiten der Regierung in Skopje heißt es, dass die Rebellen Mitglieder der kosovarischen UÇK seien, die in Mazedonien über die Grenze eindrangen. Kosovo galt für die Kämpfer der mazedonischen UÇK jedenfalls als sicheres Rückzugsgebiet, um sich vor den Operationen der mazedonischen Sicherheitskräfte zurückzuziehen.