Assyrien

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Assyrien war eine antike Landschaft im nördlichen Mesopotamien, insbesondere am mittleren Tigris. Sie war das Kernland des Assyrischen Reiches.

Landschaft und Klima[Bearbeiten]

Das Gebiet um Aššur (Stadt) ist nicht besonders fruchtbar. Der heutige Regenfall liegt um 200 mm, dem Minimum für Getreideanbau. Die Böden sind dünn, das Muttergestein besteht aus oft wenig fruchtbaren Sedimentgesteinen (Kalkstein und Gips), besonders im Westen der Stadt. In der Tigrisebene finden sich fruchtbare alluviale Tone und Schluffe, im Hügelland Lehmböden. Die potenzielle natürliche Vegetation ist Beifuß-Steppe mit vereinzeltem Buschwerk und Galeriewald im Flusstal.

Es wird angenommen, dass das Klima im ersten Jahrtausend v. Chr. weitgehend mit dem heutigen vergleichbar war. Die heutigen Erträge liegen zwischen 400 und 500 kg Gerste pro Hektar, auf bewässerten Feldern zwischen 700 und 1000 kg/ha.

Ackerbau[Bearbeiten]

In neuassyrischer Zeit]] wurde in der Gegend vor allem Gerste angebaut. Es wird angenommen, dass der Boden durch individuelle Klein-Familien bebaut wurde (purū-System), die jedoch einen Teil des Ertrages an den Staat bzw. die Magnaten, denen die Felder inzwischen teilweise gehörten, abführen mussten (Postgate 1989). Die langrechteckigen Felder waren zwischen 1,8 und 14,4 ha groß (Freydank 1980). Die Felder wurden mit einem einfachen Hakenpflug (Arl) bearbeitet, der von Ochsen gezogen wurde. Scherbenstreuungen belegen, dass die Felder gedüngt wurden, Texten zufolge grasten Schafe und Ziegen auf den abgeernteten Feldern, was ebenfalls zur Düngung führte. Altaweel (2008) nimmt auf Grund von Simulationsergebnissen eine einjährige Brache an.

Unter den Sargoniden wurden verstärkt Bewässerungskanäle angelegt, besonders in der Umgebung von Ninive und Kalach. Sanherib berichtet darüber sehr ausführlich. Nach Zaccagnani benötigte eine durchschnittliche Bauernfamilie ca. fünf Hektar bewässertes Land, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.