Bistum Banja Luka

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Das Bistum Banja Luka (serbokroat. Banjalučka biskupija, lat. Dioecesis Bania Lucensis) ist ein römisch-katholisches Bistum in Bosnien und Herzegowina mit Sitz in Banja Luka, welches den gesamten nordwestlichen Teil des Staates umfasst. Es ist als Suffragandiözese dem Erzbistum Vrhbosna unterstellt. Derzeitiger Bischof ist Franjo Komarica.

Die historische Lage und Kirchenorganisation[Bearbeiten]

Insgesamt drei Viertel des heutigen Bistums Banja Luka bilden territorial die historische Region der Bosnischen Krajina. Sein Gebiet liegt im Nordwesten Bosniens und ist räumlich identisch mit dem Einzugsgebiet der Flüsse Una, Sana und Vrbas. Im Norden wie auch im Westen grenzt es an Kroatien – wie es im Frieden von Sistowa festgelegt worden war. Diese Grenze ist heute zugleich die Staatsgrenze zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Die Süd- und Ostgrenzen des Bistums waren historisch gesehen beweglich. In der Regel entsprachen sie den Gemeindegrenzen von Srbac, Prnjavor, Četinac, Kotor Varoš, Skender Vakuf und Jajce, sowie der gedachten Linie von Jajce über Bosansko Grahovo zur kroatischen Grenze.

Geschichtlich nannte man die Süd- und Ostgrenzen Türkisch-Kroatien (das sind die Teile Kroatiens, die von den Osmanen erobert worden waren und im Laufe der Geschichte zu Bosnien gerechnet wurden). Diese Regionen gehörten bis zum Mittelalter, in acht Gaue gegliedert, zu Kroatien. Im 14. Jahrhundert gehörten die Gaue Gorica, Dubica, Vrbas und Sana politisch zu Slawonien (Ostkroatien) und kirchlich zum Bistum Zagreb. Zugleich bildete das Bistum Zagreb die Südgrenze des slawonischen Herrschaftsbereichs.

Gegen Ende der königlichen Herrschaft des bosnischen Königs Tvrtko I. im Jahre 1390, kamen weite Teile der Gaue von Vrbas und Sana zu Bosnien, zehn Jahre später auch der größte Teil von Dubica. Von da an bürgerte sich die Bezeichnung Bosnische Krajina ein. Durch die osmanische Eroberung und den Fall der Verteidigungslinien weitete sich das Gebiet von Bosnien in Richtung Nordwesten aus. 1528 fielen Jajce und Banja Luka, 1537 Gradiška und 1538 Bosansko Grahovo, 1557 Bosanski Novi und 1592 Bihać.

Der größte Teil dieses Gebietes gehörte zum Bistum Zagreb, da es in jener Zeit weite Teile des heutigen Nordwestbosniens umfasste. Die Grenze des Bistums verlief im Osten von Bosanski Kobaš an der Save in Richtung Süden zur Ukrina, folgte ihrem Lauf bis in die Höhe von Prnjavor mit dem Gebiet von Kotor Varoš, nördlich von Jajce den Vrbas entlang in nordwestlicher Richtung über Ključ zur Una. Dort traf sie auf die Bistumsgrenze von Knin und stieß nördlich von Bihać an das Bistum Krbava.

Quellen[Bearbeiten]

  • Die Gekreuzigte Kirche in Bosnien-Herzegowina. Die Zerstörung von Katholischen Sakralbauten in Bosnien-Herzegowina. Hrsg. von der Bischofskonferenz Bosnien-Herzegowinas und dem Kroatischen Informationszentrum. 1997, ISBN 953-6058-22-7.