Bosporus

Aus Twilight-Line Medien

Der Bosporus ist eine Meerenge zwischen Europa und Asien, die das Schwarze Meer mit dem Marmarameer verbindet, er stellt daher einen Abschnitt der südlichen innereurasischen Grenze dar. Auf beiden Seiten des Bosporus befindet sich die Stadt Istanbul, deren Geografie er maßgeblich prägt. Er hat eine Länge von ca. 30 km und eine Breite von 700 bis 2.500 m. Die Tiefe variiert in der Mitte zwischen 36 und 124 Metern. Innerhalb des Bosporus liegt auf der westlichen Seite das Goldene Horn, ein seit langem genutzter natürlicher Hafen.

Die Durchfahrtsrechte für die internationale Schifffahrt wurden 1936 im Vertrag von Montreux geregelt.

Entstehung[Bearbeiten]

Die Entstehung des Bosporus ist bis heute nicht sicher geklärt. 1997 sorgte eine Sintflut-Hypothese der beiden US-amerikanischen Meeresbiologen William Ryan und Walter C. Pitman für Aufsehen. Sie geht davon aus dass der Bosporus nur ca. 7.500 Jahre alt ist. Zuvor sei das Schwarze Meer ca. 120 m unter dem heutigen Meeresspiegel gewesen sein. Im Laufe der holozänen Meerestransgression durch Abschmelzen eiszeitlicher Gletscher sei etwa im sechsten Jahrtausend v. Chr. das Mittelmeer über Marmarameer und Bosporus in das Schwarze Meer eingebrochen. Der sehr ebene Grund der tief in den Fels eingeschnittenen, relativ breiten Wasserstraße wird als Indiz für die sehr große Strömungsgeschwindigkeit des Wassers bei der Entstehung interpretiert.

Zeitpunkt und Ablauf dieser Ereignisse werden kontrovers diskutiert. Umwelforscher aus den USA und Kanada führten Analysen der Sedimente im Marmarameer durch, die die Hypothese ihrer Ansicht nach widerlegen. Demnach strömt das Wasser schon seit dem Ende der letzten Eiszeit kontinuierlich aus dem Schwarzen Meer ins Mittelmeer.