Charlottesville

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Charlottesville ist eine kreisfreie Stadt, die vollständig vom Albemarle County im US-Bundesstaat Virginia umgeben ist. Sie liegt auf einem Gebiet von 26,6 km² am kleinen Rivanna River, etwa eine Autostunde westlich von Richmond und zwei Autostunden südwestlich von Washington, D.C. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 46.553 ermittelt.

Die Stadt wurde nach Prinzessin Sophia Charlotte von Mecklenburg-Strelitz benannt, der Frau König Georgs III. von Großbritannien.

Obwohl die Stadt nicht Teil des Albemarle County ist, ist sie dessen Verwaltungssitz (County Seat). Sie ist Standort der von Thomas Jefferson gegründeten, renommierten University of Virginia sowie des CFA Institute. Charlottesville hat rund 49.000 Einwohner die während der Semesterzeiten um knapp 20.000 Universitätsstudenten anwachsen.

2004 wurde Charlottesville in Cities Ranked and Rated aufgrund von Lebensqualität, Klima und Lebenskosten als bester Wohnort („best place to live“) in den USA eingeschätzt.

Geschichte[Bearbeiten]

1762 wurde Charlottesville entlang einer Handelsstraße zwischen Richmond im Osten und dem Great Valley (Großes Tal, auch: Great Appalachian Valley; eine Formation im Osten der Appalachen) im Westen (heutige Straße US-250) gegründet.

Im Unabhängigkeitskrieg wurden in Charlottesville von 1779 bis 1781 gefangene britische und alliierte Truppen (sog. Convention Army) interniert. Die Gefangenen wurden im Frühjahr von 1781 nach Pennsylvania überführt, als die britischen Streitkräfte Initiativen in Virginia starteten.

Im gleichen Frühjahr floh die Regierung von Virginia unter ihrem Gouverneur Thomas Jefferson nach einem Angriff auf die Hauptstadt Richmond nach Charlottesville und Monticello, Jeffersons Wohnsitz bei Charlottesville. Als der britische General Charles Cornwallis am 1. Juni 1781 davon erfuhr, ordnete er die Festnahme der Regierung, der viele Führer der Revolution angehörten, durch den britischen Oberstleutnant Banastre Tarleton an.

Am 3. Juni zog Tarleton, der für seine Brutalität bekannt war, mit 180 Kavalleristen und 70 berittenen Infanteristen im Eiltempo Richtung Charlottesville. Da Virginia von 1776 bis 1780 von Kämpfen weitgehend verschont geblieben war, wurden die meisten Truppen weit entfernt eingesetzt, und Tarleton hatte mit keiner Gegenwehr zu rechnen. In der Nacht wurde die Truppe jedoch im Louisa County von Jack Jouett bemerkt, der einen Angriff auf die Regierung in Charlottesville vermutete. Es gelang ihm, die Truppe zu überholen und am Morgen des 4. Juni die Regierung von Virginia zu warnen. Jefferson und dem Großteil der Regierung gelang die Flucht, und nur sieben Regierungsangehörige wurden in Charlottesville von den Briten gefangen genommen. Monticello wurde durchsucht, aber auf Cornwallis’ Befehle hin nicht beschädigt oder geplündert.

1819 wurde die University of Virginia gegründet, die sich zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Stadt entwickelte.

Im Amerikanischen Bürgerkrieg blieb die Stadt von Kampfhandlungen verschont. Vom 3. bis 06.03.1865 – einen Monat vor Ende des Krieges – wurde die Stadt von Truppen der Nordstaaten unter General Custer und Philip Sheridan besetzt. Die Offiziellen der Stadt und der University of Virginia konnten Custer überzeugen, die Universität zu verschonen, und es kam zu keinem Blutvergießen.