Chinesische Kultur

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Als chinesische Kultur kann die Gesamtheit der spezifisch in China anzutreffenden kulturellen Aspekte wie Denkweisen, Ideen und Vorstellungen sowie deren Verwirklichung im Alltagsleben, in der Politik, in Kunst, Literatur, Malerei, Musik und anderen Bereichen menschlichen Lebens betrachtet werden. Das heißt, es handelt sich um die Gesamtheit aller Lebensformen im ethnologischen Sinn. Der Sinologe Karl-Heinz Pohl fasst zusammen: „So gesehen umfasst Kultur die Gesamtheit der typischen Lebensformen einer Bevölkerung, d.h. die materiell gestaltete Lebenswelt, die Sprache …, Religion und daraus abgeleitete bzw. abgelagerte Wertvorstellungen, die sich in Verhaltensweisen, Kulturstandards oder ‘Mentalität’ aber auch in politischen Institutionen, wirtschaftlicher Organisation und Rechtsvorstellungen äußern, weshalb wir auch von politischer Kultur bzw. Rechts- und Wirtschaftskultur sprechen.“

Aus der Sicht von Adrian Hsia wird, unter Verwendung von traditionellen westlichen Termini, das „Wesen der Kultur“ als dialektisch bezeichnet. Als Schöpfung des Menschen, so Hsia, sei sie subjektiv. Als etwas Geschaffenes, wie Kulturgüter und Kulturwerte, sei sie objektiv, der „entsprechend ein Mensch sich zu verhalten und zu handeln hat“. In erheblichem Maße hat die chinesische Kultur die Kulturen anderer ost- sowie auch südostasiatischer Staaten wie insbesondere Japan, Korea und Vietnam beeinflusst und wurde umgekehrt von diesen beeinflusst. Sie strahlte in die türkischen, mongolischen und tungusischen Völker der Mongolei und des Altai, nach Zentralasien und Tibet aus. Laut Aussagen von Sinologen sei sich der Westen nicht bewusst, in welchem Maße er durch diese Kultur beeinflusst wurde.

Anfänge[Bearbeiten]

Die chinesische Kultur hat 3 Ursprünge: die Zivilisation am gelben Fluss, die Zivilisation am Jangtse-Fluss und die nordische Steppenkultur. Hinsichtlich des Denkens, des Gesellschaftslebens sowie ihrer wirksamen Werte und Sichtweisen entstand dort Kultur im Rahmen verschiedener weltanschaulicher, bzw. philosophischer Traditionen, die im Zusammenhang mit geographischen, ethnischen, ökonomischen, historischen und politischen Bedingungen ein vielfältiges Chinabild zeigen. In der Gegenwart finden in allen Bereichen Veränderungen statt, deren Auswirkungen weder vorhersagbar, noch absehbar sein dürften.

Das Handeln der Akteure in der Gegenwart könnte dabei dadurch geprägt werden, wie Veränderungen in der Vergangenheit bewältigt wurden, so der Sinologe Schmidt-Glintzer. Mitglieder westlicher Gesellschaften könnten nur schwer nachvollziehen, wie völlig offen Chinesen ihr „Neues China“ konzipieren. Der Diskurs darüber habe längst begonnen.