Deutsche Grammatik

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Die deutsche Grammatik beschreibt die grammatische Struktur der deutschen Sprache, hier verstanden als die hochdeutsche Standardsprache (im Unterschied zu den Dialekten des Deutschen). Im Mittelpunkt stehen in diesem Artikel Wortarten, Wortbildung, Wortformen und Satzbau des Deutschen.

Das Hochdeutsche gehört innerhalb der Gruppe der germanischen Sprachen zu den kontinental-westgermanischen Sprachen, zusammen mit Niederländisch, Nieder- oder Plattdeutsch sowie den friesischen Sprachen. Es weist mit diesen grundlegende Gemeinsamkeiten auf, vor allem sehr komplexe Regeln der Wortstellung, die auch zwischen Nebensatz und Hauptsatz unterscheiden. Das Deutsche (wie auch seine eben genannten Verwandten) lässt sich in die Wortstellungstypen, wie sie die Sprachtypologie beschreibt, schwer einordnen, denn es stellt den seltenen Fall einer Verbzweit-Sprache dar.

Die deutsche Sprache hat im Vergleich mit anderen germanischen Sprachen ein reiches System von Wortformen (Flexion) bewahrt, in einem Ausmaß wie sonst nur noch das Isländische. Deutsch unterscheidet drei Genera (grammatische Geschlechter) bei Substantiven (Hauptwörtern), mit denen die Formen der begleitenden Artikel und Adjektive übereinstimmen müssen, ferner in allen drei Wortarten vier Kasus (Fälle) und zwei Numeri (Einzahl und Mehrzahl). Hinzu kommt die sogenannte Stärkeflexion der Adjektive, die anzeigt, welche Art von Artikel vorausgeht. Deutsch markiert Formen für Tempus (Zeitform), Person und Modus (Aussageweise) am Verb (Tätigkeitswort) und nutzt Hilfsverben (haben, sein, werden) zum Ausdruck weiterer grammatischer Kategorien.

Das Deutsche zeichnet sich durch eine besonders flexible Wortbildungsfähigkeit aus. Verben erscheinen mit einem reichen System an Präfixen (Vorsilben) und Partikeln (und noch anderen Elementen), die zusammengesetzte Verben ergeben. Als typisch wird ferner der ausgiebige Gebrauch von Komposita empfunden (Haus+tür, Kegel+form, Weihnacht-s+baum+verkäufer).

Typisch für das Deutsche ist auch eine hohe Anzahl von Präpositionen (Verhältniswörtern) inklusive vieler sogenannter „Halbpräpositionen“, die in andere Wortarten übergehen, und ein reiches Inventar an Abtönungspartikeln (halt, eben, eh).