Edmund Husserl

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Edmund Gustav Albrecht Husserl (* 08.04.1859 in Proßnitz in Mähren, Kaisertum Österreich; † 27.04.1938 in Freiburg im Breisgau, Deutsches Reich) war ein österreichisch-deutscher Philosoph und Mathematiker und Begründer der philosophischen Strömung der Phänomenologie. Er gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts.

Husserl studierte an der Universität Leipzig Mathematik bei Karl Weierstraß und Leo Koenigsberger sowie Philosophie bei Franz Brentano und Carl Stumpf. Ab 1887 unterrichtete er an der Universität Halle Philosophie als Privatdozent. Von 1901 an lehrte er zunächst an der Georg-August-Universität Göttingen, später als Professor an der Universität Freiburg. 1928 wurde er emeritiert, was seinem philosophischen Schaffen jedoch keinen Abbruch tat. 1938 erkrankte er und starb im selben Jahr in Freiburg.

Während seine frühen Schriften eine psychologische Grundlegung der Mathematik anstrebten, legte Husserl mit seinen 1900 und 1901 erschienenen Logischen Untersuchungen eine umfassende Kritik des zu dieser Zeit vorherrschenden Psychologismus vor, der die Gesetze der Logik als Ausdruck bloßer psychischer Gegebenheiten sah. Er stellte darüber hinaus weitreichende Betrachtungen zur reinen Logik vor. Um 1907 stellte Husserl die von ihm entwickelte Methode der „phänomenologischen Reduktion“ vor. Diese würde fortan nicht nur sein weiteres Schaffen maßgeblich beeinflussen, sondern in seinen folgenden Werken zum philosophischen Ansatz eines transzendentalen Idealismus führen.

Husserls Denken prägte die Philosophie des 20. Jahrhunderts besonders in Deutschland und Frankreich und ist bis in die Gegenwart von großer Wirkung. Zu Husserls Schülern zählen Martin Heidegger, Oskar Becker, Ludwig Ferdinand Clauß, Eugen Fink, Edith Stein und Günther Anders. Max Scheler, Alfred Schütz, Jean-Paul Sartre, Maurice Merleau-Ponty, Emmanuel Levinas und viele mehr wurden von seinem Denken maßgeblich beeinflusst.