Erscheinung

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Unter Erscheinung versteht man im allgemeinen Sprachgebrauch verschiedene Arten des Auftauchens bzw. „Daseins“ eines Objektes oder das Sichtbarwerden oder Sichzeigen von zuvor nicht zu sehenden oder erkennbaren Gegenständen oder Vorgängen in der Umwelt oder aber ein unwillkürliches inneres Erleben von plastisch deutlichen visuellen Vorstellungen, die dabei auch andere Sinnesqualitäten, besonders häufig solche akustischer Art, einschließen können. Auch das „Auftreten“ als Phänomen im abstrakten Sinn oder als Auftritt in theatralischem Verständnis kann so benannt werden. Erscheinungen in der Natur werden als Naturerscheinung bezeichnet.

Meist wird damit dann ein (plötzlicher) Auftritt im Sinn einer Veränderung in der betrachteten Szene gemeint:

  • „Auf einer Theater-Bühne erscheint ein Schauspieler im Hintergrund.“ (sog. Randerscheinung)
  • „Der Zug kommt hinter dem Bergrücken hervor.“
  • „In der Filmszene materialisiert das Raumschiff direkt vor dem Pilotenfenster.“

Religiöse Bedeutung[Bearbeiten]

Die Übergänge zwischen „Erscheinungen“ unterschiedlichster Art wie Schemen, dem Geist eines Toten, den Geistern der Ahnen oder Gespenstern, von Spukgestalten oder Dämonen vielfältigster Gestalt oder von Teufeln und Engeln jeder Art bis hin zu „Visionen“ sonstigen Inhalts mit stimmlichen und dann zumeist als „Offenbarungen“ oder „Verkündigungen“ aufgefassten Erlebnissen sind fließend. Von Hellsehen wird dabei dann gesprochen, wenn das Normalbewusstsein von Seher oder Seherin mitsamt der Fähigkeit erhalten bleibt, mit der Umgebung in Kontakt zu bleiben, und von visionären Erlebnissen, wenn die Konzentration auf das visionäre Geschehen derart hochgradig ist, dass anderes nicht mehr beachtet oder sogar aus der Wahrnehmung und somit aus dem Bewusstsein der Betreffenden ausgeschlossen ist. Eine Verwechselung mit Halluzinationen liegt nahe, psychologische Beziehungen zwischen den verschiedenen Erlebnisweisen sind ungeklärt. Bekanntes Beispiel sind die Marienerscheinungen, doch gab es auch viele Engelserscheinungen im frühneuzeitlichen Protestantismus.

Eine marxistisch orientierte Interpretation der religiösen Erscheinung sieht Ernst Bloch in der Erscheinung als Vorschein auf eine bessere Welt.