Spuk (Erscheinung)

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Spuk ist eine Bezeichnung für nicht offensichtlich wissenschaftlich erklärbare, unheimliche Erscheinungen. Die Naturwissenschaft erklärt Spuk mit natürlichen Ursachen, als Illusion oder psychologischen Effekt. Nach Ansicht der Parapsychologie bleibt dagegen auch nach Anwendung aller natürlichen Erklärungen ein Rest unerklärlicher Phänomene, der als „sich wiederholende spontane Psychokinese“ gedeutet wird. Weiter verweisen Parapsychologen darauf, dass es gelegentlich gelungen sei, Spukphänomene durch Ton- und Bildträger zu objektivieren.

Ferner sind Spukerscheinungen (z.B. Gespenster) ein wissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand der Volkskunde oder Kulturhistorik.

Wortherkunft[Bearbeiten]

Das hochdeutsche Wort „Spuk“ wurde im 17. Jahrhundert aus gleichbedeutend niederdeutsch spōk bzw. spūk übernommen. Die germanische Wurzel ist *spōk, von der auch dänisch spøg „Gespenst; Ulk“, und, über das Niederländische vermittelt, englisch spook „Gespenst, Spuk“ stammt. Zugrunde liegt vielleicht die indogermanische Wurzel *(s)peg-, *sp(h)eng- „strahlen“, zu der außergermanisch altpreußisch spanksti „Funke“, litauisch spingu „scheinen“, lettisch spiganaDrachen, Hexe“ und spiganis „Irrlicht“ gestellt werden können. Eine Ableitung vom niederdeutschen Wort spōk bzw. spök ist auch das Substantiv Spökenkieker „Geistergucker, Hellseher“.

Personen- und ortsgebundener Spuk[Bearbeiten]

Die Parapsychologie unterscheidet personengebundenen und ortsgebundenen Spuk. Beim personengebundenen Spuk lässt sich eine, oft entweder pubertierende oder sterbende, Person als Agent der Spukphänomene vermuten. Der ortsgebundene Spuk ereignet sich, anscheinend ohne lebenden Agenten, über Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte immer an demselben Ort. Ein Beispiel ist die in einigen Schlössern wiederholt beobachtete Weiße Frau. Personengebundener Spuk mit seiner eher kurzen Dauer wird, vor allem wenn er physisch-akustischer Natur ist, auch als Poltergeist-Phänomen bezeichnet, während ortsgebundener Spuk, oft ohne persönlichen Bezug zu bzw. ohne direkte Kommunikation mit den Beobachtern, manchmal auch als Spuk im engeren Sinne verstanden wird.

Natürliche Erklärungsansätze[Bearbeiten]

Physische Ursachen[Bearbeiten]

Unheimliche Geräusche in Gebäuden werden oft z. B. durch Tiere wie Mäuse, Ratten oder Marder (z. B. im Dachstuhl), durch Windstöße oder auch durch Materialspannungen aufgrund temperatur- und feuchtebedingter Ausdehnungs- und Schrumpfungsvorgänge hervorgerufen.

Zufallende Türen und Fenster, hin- und herschwingende Gardinen und ähnliche Erscheinungen lassen sich in den meisten Fällen auf Luftströmungen aufgrund von Temperatur- oder Druckunterschieden zurückführen.

Psychogeographische Erklärung[Bearbeiten]

Die psychogeographische Theorie beruht auf der Überzeugung, dass Spukhäuser und -schlösser oft eine „unheimliche“ Atmosphäre besitzen, die die Psyche und Wahrnehmung des Menschen beeinflussen. Ist man als Besucher eines solchen Ortes ohnehin angespannt, können physikalische Effekte wie ein kalter Luftzug, Magnetfelder oder Infraschall leicht Angstzustände auslösen. Dieser Erklärungsansatz wurde durch großangelegte wissenschaftliche Untersuchungen im Hampton Court Palace und im Edinburgh Castle unter Leitung des britischen Psychologen Richard Wiseman bekräftigt.

Täuschungen[Bearbeiten]

Einige berichtete „Spukerscheinungen“ wie manche Poltergeist-Erscheinungen (z. B. Chopper) lassen sich auch auf von lebenden Menschen betrügerisch ausgeführte Manipulationen zurückführen. Darüber hinaus werden auch Lügengeschichten und Zeitungsenten als Quelle der Informationen über Spuk angenommen.

Übernatürliche Erklärungsansätze[Bearbeiten]

In der Parapsychologie wurden folgende Theorien entwickelt, um diejenigen Spuk-Erscheinungen, die nach ihrer Ansicht nicht wissenschaftlich erklärbar sind, zu deuten:

Die animistische Theorie[Bearbeiten]

Die animistische Theorie (von lat. anima „Seele“) erklärt Spukphänomene als von Lebenden paranormal verursacht. Dies soll auf viele Poltergeistphänomene zutreffen; bei ortsgebundenem und manchmal über Generationen beobachteten Spuk wie etwa der „Weißen Frau“ in sogenannten Spukschlössern wird die animistische Deutung jedoch schwieriger.